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Deutsche schäumen: Darum war Chelsea-Elfer irregulär

Borussia Dortmund ist nach einer 0:2-Niederlage bei Chelsea aus der Champions League ausgeschieden. Als Buhmann wurde schnell der VAR ausgemacht. 

Heute Redaktion
Kai Havertz versenkt den Elfmeter gegen Borussia Dortmund.
Kai Havertz versenkt den Elfmeter gegen Borussia Dortmund.
Reuters

Die "Blues" drehten durch Tore von Raheem Sterling (43.) und Kai Havertz vom Elfmeterpunkt (53.) die 0:1-Niederlage vom Hinspiel im Ruhrpott, schafften so den Sprung ins Viertelfinale der "Königsklasse". Dabei sorgte allerdings der zweite Treffer, ein von Havertz verwerteter Strafstoß, für heftige Aufregung im Lager der Schwarz-Gelben.

"Es ist ein handfester Skandal, sowas geht einfach nicht. Mir braucht auch kein Regelhüter kommen. Für solche Situationen gibt es Persönlichkeit. Makkelie (Danny, der Schiedsrichter, Anm.) ist ein sehr, sehr arroganter Mensch. Als Schiedsrichter hast du eine gewisse Ausstrahlung und Bescheidenheit", ärgerte sich BVB-Berater Matthias Sammer, der die Partie für "Amazon Prime" als Experte analysierte. 

Schiri-Experte klärt auf

Marius Wolf bekam den Ball zuvor im Strafraum an den Arm – eine umstrittene, aber zu verteidigende Entscheidung des niederländischen Schiedsrichters. Havertz scheiterte zunächst vom Elfmeterpunkt noch an der Stange, Salih Özcan konnte daraufhin klären, allerdings entschied der Unparteiische daraufhin auf die Wiederholung des Strafstoßes. Weil mehrere Dortmunder, darunter auch Özcan, genauso wie Chelseas Ben Chilwell zu früh in den Strafraum gelaufen waren. Eigentlich ebenfalls eine korrekte Entscheidung. 

Das einzige Problem dabei: Makkelie traf die Entscheidung zur Wiederholung erst nach dem Eingreifen des Video-Referees. Dafür ist der Video-Assistent allerdings nicht zuständig. "Wenn Spieler beider Mannschaften zu früh einlaufen, ist der Strafstoß zu wiederholen – egal, ob der Ball im Tor landet oder nicht. Allerdings nur, wenn das der Schiedsrichter auf dem Feld selbst erkennt und entscheidet. Der VAR darf nur auf eine Strafstoß-Wiederholung hinwirken, wenn der zu früh eingelaufene verteidigende Spieler einen angreifenden Spieler am Torabschluss hindert", so der deutsche Schiedsrichter-Experte Lutz Wagner im "Kicker". Özcan, der den Ball klärte, hinderte keinen "Blues"-Spieler am Abschluss. "Weil der Ball vom Pfosten ohne gegnerische Berührung zurückprallte, wäre es im Falle von Havertz ein unerlaubter Doppelkontakt gewesen. Und Chilwell, der noch in der Nähe von Özcan stand, war ebenfalls zu früh eingelaufen", erklärte der Regelexperte weiter. 

"Hätte Makkelie selbst direkt auf Wiederholung des Strafstoßes entschieden, wäre alles korrekt abgelaufen. Der VAR hätte allerdings aus den genannten Gründen nicht eingreifen dürfen", hielt Wagner fest. Dies untermauerten auch die Regel-Experten von "Collinas Erben", die nach einem Studium des Regelbuches "eigentlich keinen Anlass zum Eingreifen" des Video-Referees gefunden haben.