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Deutsche Sender stoppen türkische Werbung

Die Türkei bewirbt ihr Land in TV-Spots mit prominenten Ausländern wie Lukas Podolski. N24 und n-tv zogen jetzt die Clips aus dem Verkehr.

Heute Redaktion
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Mit dem Slogan "Komm in die Türkei, entdecke Deine eigene Geschichte" macht sich die türkische Exportagentur TIM für Investitionen stark. Für die Clips wurden Fußballer wie Lukas Podolski, Wesley Sneider oder Samuel Eto'o, aber auch die Chefs ausländischer Großkonzerne in der Türkei herangezogen. Kurz gesagt, sie erzählen, wie toll es im Land ist und welche Möglichkeiten sich bieten.

Doch im immer härter werdenden politischen Konflikt zwischen Deutschland und der Türkei haben die beiden Nachrichtensender N24 und n-tv diese Werbespots aus dem Programm geworfen. Besonders skurril: Die Clips liefen sowohl vor als auch nach der Pressekonferenz von Außenminister Sigmar Gabriel am Donnerstag, bei der er Bürger und Unternehmer vor Reisen und Investitionen in der Türkei warnte.

Die Spots liefen seit Mitte Juni und der Vermarkter von n-tv, IP Deutschland, erklärte dem "Spiegel", dass sich die politische Lage grundlegend verändert habe und spielt damit wohl auf Gabriels Aussage an, dass es eine "Neuausrichtung" der Politik zur Türkei bedürfe. Daher sei eine weitere Ausstrahlung der Kampagne nicht sinnvoll.

Interessanterweise sind zwei der breiten Masse bekannten Kicker aber gar nicht mehr in der Türkei tätig: Podolski wechselte diesen Sommer von Galatasaray Istanbul zu Vissel Kobe (Japan), Teamkollege Wesley Sneijder löste vorige Woche dort seinen Vertrag auf. Samuel Eto'o kickt allerdings immer noch bei Antalyaspor.

(jm)