Sportmix
Deutsche Sportfans schimpfen über "Schwurbel"-ServusTV
Aufregung in Deutschland. Düsseldorfer Eishockey-Fans stellen sich offen mit Bannern gegen ServusTV, kritisieren den österreichischen Sender.
"Aus Servus wurde Schwurbel TV, Eishockey im Free-TV nicht um jeden Preis!", steht auf großen Lettern in der Düsseldorfer Fankurve geschrieben. Die Fans des DEG plakatieren gegen den Rechtehalter der deutschen Eishockeyliga, den österreichischen Fernsehsender ServusTV.
Der Mateschitz-Sender aus dem Hause Red Bull hat sich die Rechte für ausgewählte Spiele der deutschen DEL gesichert, bringt sie damit zurück ins Free-TV.
Die Düsseldorf-Fans sorgen nun mit einem klaren Statement für Aufsehen, das mit Sport und der Übertragungsqualität nichts zu tun hat. Sie bemängeln offenkundig die insgesamte Ausrichtung des Senders. Diese hat in den vergangenen Jahren vor allem rund um die Corona-Krise auch hierzulande für Gesprächsstoff gesorgt. Mit dem "Schwurbel"-Vorwurf stehen die DEG-Fans nicht alleine da. Servus wird vorgeworfen, bei Diskussionsrunden höchst umstrittenen Pseudowissenschaftlern und damit der Impfgegnerschaft eine Bühne zu bieten.
Zuletzt wurde bekannt, dass Servus mit der Sendung "Der Wegscheider" in fünf Fällen gegen das Objektivitätsgebot des Mediengesetzes verstoßen habe. Das entschied die Medienbehörde KommAustria. Begründung: Verzerrende Formulierungen und Darstellungen ohne ausreichendes Tatsachensubstrat beim Thema Corona-Pandemie und -Impfung.
ServusTV hält auch hierzulande zahlreiche Sportrechte, zeigt die Formel 1, Champions League und weitere Highlights aus Fußball und Motorsport im Free-TV. In den letzten Jahren stockte der Salzburger Sender diesbezüglich auf. Das wurde von vielen Fans überwiegend positiv aufgenommen, da die Entwicklung in vielen Bereichen eher gegenteilig, hin zu mehr Pay-TV, erfolgt. In Deutschland positionieren sich jetzt erstmals Sportfans politisch gegen den TV-Sender.