Szene

Deutscher Buchpreis 2014 geht an Lutz Seiler

Heute Redaktion
14.09.2021, 14:57

Der Deutsche Buchpreis 2014 geht an den deutschen Autor Lutz Seiler für seinen Roman "Kruso". Unter den sechs Finalisten hatte sich auch der Österreicher Heinrich Steinfest mit seinem Roman "Der Allesforscher" befunden. Der Preisträger erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro.

 Der Deutsche Buchpreis 2014 geht an den deutschen Autor Lutz Seiler für seinen Roman "Kruso". Unter den sechs Finalisten hatte sich mit seinem Roman "Der Allesforscher" befunden. Der Preisträger erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro.

Lutz Seiler beschreibt in einer lyrischen, sinnlichen, ins Magische spielenden Sprache den Sommer des Jahres 1989 auf der Insel Hiddensee. Die Jury überzeugte der Roman laut Begründung "durch seine vollkommen eigenständige poetische Sprache, seine sinnliche Intensität und Welthaltigkeit."

In Lutz Seilers frühem Lebenslauf deutet wenig darauf hin, dass er einmal ein vielfach preisgekrönter Autor werden würde. Der gebürtige Thüringer machte eine Lehre als Baufacharbeiter und arbeitete als Zimmermann und Maurer. "Das Schreiben fing während der Armeezeit an", erzählte Seiler der Nachrichtenagentur dpa. "Im Grunde fing da das Lesen an und das Schreiben war dann gleich mit dabei."

Vom Tellerwäscher zum Literatur-Star

Geboren wurde Lutz Seiler am 8. Juni 1963 in Gera. 1990 schloss er ein Germanistik-Studium ab. Zuvor jobbte er auf Hiddensee als Tellerwäscher. Nun ist die Insel eine der Protagonisten seines Romandebüts "Kruso". Die Geschichte spielt dort in der Szene der Saisonkräfte. Der Titel ähnelt dem Namen des berühmten Schiffbrüchigen Robinson Crusoe. Wie er stranden in "Kruso" Freiheitssuchende zu DDR-Zeiten auf der Insel.

Mit einem Mix von Ernst und Komik und einer von Kritikern gelobten Sprachgewalt erzählt Seiler von dem jungen Ed, der auf die Insel flüchtet. "Ich finde, Hiddensee ist die schönste Insel der Welt, bis heute", sagt Seiler.

Mit Preisen überhäuft

Seine Tellerwäscherzeiten sind lange vorbei. Heute kann der Autor verfolgen, wie sein Werke bejubelt werden. Der 51-Jährige erhielt renommierte Preise wie den Ingeborg-Bachmann-Preis (2007) und den Uwe-Johnson-Preis (2014). Seilers Gedichte, Essays und Erzählungen seien bestechende poetische Erkundungen ostdeutscher Industrielandschaften, hieß es in der Begründung der Jury. Nun gab es für "Kruso" den Deutschen Buchpreis 2014.

Seiler lebt in der Nähe von Berlin und in Stockholm. Dort setzte sich der Lyriker im Sommer 2010 an sein Romandebüt. Lyrik und Prosa seien gleichermaßen wertvoll für ihn. "Man hat diese verschiedenen Leben, das Gedichtleben und das Romanleben. Und das ist sehr schön, denn man kann zwischen diesen Leben in Abständen hin und her gehen."

 
Der Deutsche Buchpreis wird traditionell am Vorabend der Frankfurter Buchmesse im Frankfurter Römer vergeben. Den ersten Deutschen Buchpreis hatte 2005 der Vorarlberger Arno Geiger gewonnen, im Vorjahr ging die renommierte Auszeichnung an Terezia Mora für "Das Ungeheuer".

 

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