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Deutscher Raser: "Ich bin durchgebolzt wie ein Affe"

Heute Redaktion
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Bild: Wikipedia / Ato 01

Der Stuttgarter Christian R. bretterte mit 200km/h durch den Schweizer Gotthard-Tunnel. Nun muss er ein Jahr ins Gefängnis. Doch das Urteil interessiert den 40-Jährigen nicht.

Mit seinem hochgetunten BMW Z4 raste der deutsche Christian R. (Name von der Redaktion geändert) mit über 200 km/h am 14. Juli 2014 durch den Gotthard-Straßentunnel, dabei überholte er mindestens zehn Autos. Eine Straßensperre vor dem Ceneri-Tunnel im Kanton Tessin konnte den 40-Jährigen schließlich stoppen.

Am Dienstag verurteilte ihn das Kantonsgericht Lugano zu 30 Monaten Haft, davon muss er ein Jahr absitzen. Doch die Strafe lässt den Deutschen offenbar kalt. Zum "Blick" sagte er: "Das Urteil interessiert mich nicht." Und fügte an: "Ich habe in der Schweiz schon alles gesehen, da brauche ich nicht mehr hinzufahren."

"Ich hatte Hunger"

An den Ausflug in die Schweiz erinnert sich der Schwabe aber dennoch gut: "Ich war damals im Urlaub am Comer See und wollte mit meinem Auto eine Spritztour über ein paar Pässe machen." Dabei drückte der Deutsche massiv auf das Gaspedal: "Ich bin durchgebolzt wie ein Affe. Ich habe auch mit 270 Sachen auf dem rechten Standstreifen überholt", gibt R zu. Doch was bewegte den 40-Jährigen dazu? "Es war schon fast elf Uhr nachts. Ich hatte Hunger, ausserdem hat es auch Spass gemacht", sagte er zum "Blick".

Die Polizei setzte der Raserei dann aber ein Ende: "Im Gotthard-Tunnel hat mich die Polizei verfolgt, denen bin ich abgehauen", sagt R. Doch sie hatten die Tunnelampel auf Rot gestellt und einen künstlichen Stau erzeugt. "Nur so haben sie mich erwischt."

Angriff auf Taxifahrer

Doch damit hatte sich die Sache noch nicht erledigt. R. sei im Taxi zurück an den Comer See gereist, weil sein BMW als Tatwaffe sichergestellt worden sei. "Der Taxifahrer wollte für 60 Kilometer über 360 Euro. Das fand ich unverschämt und habe nicht bezahlt", so der Deutsche. Bis heute wartet der Fahrer auf sein Geld.

Auch R. habe seinen BMW noch immer nicht zurückbekommen. Er sagt schwärmend: "Nach dem Auto haben sich die Leute den Kopf verrenkt." Nun fahre er einen silberen VW Golf.