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Deutsches Auktionshaus versteigert Hitlers Socken

Heute Redaktion
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Das Auktionshaus "Hermann Historica" versteigert persönliche Gegenstände der Nazi-Eliten. Kritik kommt von der European Jewish Association.

Aufregung um eine Versteigerung von 147 Nazi-Memorabilia in München (Deutschland): Das Auktionshaus "Hermann Historica" versteigert am Mittwoch u.a. Adolf Hitlers Socken und Krawatten, eine silbern eingefasste Privatausgabe von "Mein Kampf" und Unterwäsche von Hitlers Geliebter Eva Braun.

Auktion für Menschen, die "Nazis verherrlichen"?

Die European Jewish Association (EJA), ein Zusammenschluss jüdischer Organisationen aus verschiedenen Ländern mit Sitz in Brüssel, kritisiert die Auktion heftig. Die Exponate hätten wenig historischen Wert und würden einzig Menschen anlocken, die "sentimental die Nazis glorifizieren und verherrlichen".

Görings Unterwäsche ab 500 Euro

Unter den Auktionsstücken befindet sich u.a. auch Görings Unterhose ("aus feiner, leichter, heller Seide, der Bund mit dunkelblauen Vorstößen abgesetzt und dreimal geknöpft, eingesticktes blaues Monogramm H.G. Der Schritt nur einmal geknöpft. Bundweite 114 cm", 500 Euro), Tischwäsche aus der Reichskanzlei und Hitlers Hundesteuerbescheid (1.500 Euro).

Bei 900 Euro beginnen die Gebote für Hitlers Röntgenaufnahme, die nach dem Attentat auf den Nazi-Führer am 20. Juli 1944 gemacht worden ist.

Offener Brief der EJA

"Ich weiß, dass es nicht verboten ist, Nazi-Memorabilia zu verkaufen. Daher ist mein Einwand kein juristischer, sondern ein moralischer", wendet sich der Obmann der EJA, Rabbi Menachem Margolin, in einem offenen Brief an alle deutschen Parteichefs.

Der Direktor des Auktionshauses, Bernhard Pacher, betont, dass die Auktion sich an Museen und Sammler richtet, die sich für einzigartige Artefakte aus der Zeit des zweiten Weltkriegs interessieren. Es gebe strenge Kontrollen, "um zu vermeiden, dass die falschen Leute etwas ersteigern".