2.763 Menschen mit Fluchthintergrund, die aber freien Zugang zum Arbeitsmarkt haben, sind aktuell beim Arbeitsmarktservice in NÖ gemeldet. Österreichweit registriert das AMS einen Anstieg der Kunden mit Fluchthintergrund: In NÖ mit plus 18 % gegenüber April 2023 (die meisten von ihnen stammen aus Syrien und der Ukraine), in Wien mit plus 19,9 %.
"Menschen mit Fluchthintergrund haben es mehrfach schwer, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Die Hürden heißen Spracherwerb, langwierige Anerkennung ihrer Ausbildungen und Belastungen durch eine traumatische Vergangenheit", so AMS NÖ-Chefin Sandra Kern. Deshalb sei es wichtig – auch im Hinblick auf den Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit – Geflüchtete bei einem "möglichst zügigen Arbeitsmarkteinstieg zu begleiten". Seit Jahresbeginn ermöglichte das AMS NÖ rund 800 Geflüchteten den Deutschkurs-Einstieg.
Besonders angespannt ist die Situation im Bezirk St. Pölten: Hier beträgt das Plus im Stellenangebot im Fünf-Jahres-Vergleich 51 %. Rund ein Drittel der AMS-Kunden mit Fluchthintergrund (892) lebt hier, gefolgt von den Bezirken Wr. Neustadt (260) und Amstetten (220). Rund 350 Flüchtlinge nutzten jetzt das Angebot der Chancen-Messe im WIFI St. Pölten, 14 Unternehmen präsentierten ihr Stellenangebot – von Hilfstätigkeiten in der Gastro oder im Handel bis zur Pflege oder Elektrotechnik.
Übrigens: Für AMS-Kunden, die zu Job-Messen eingeladen werden, um hier Bewerbungsgespräche zu führen, ist die Teilnahme verpflichtend: "In den wenigsten Fällen müssen wir aber Geldleistungen sperren", so Monika Taboga, Leiterin vom AMS St. Pölten.