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Deutschland: Forderung nach Verbot von Facebook-Partys

Heute Redaktion
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Nachdem in den letzten Wochen mehrere über Facebook organisierte Partys zu ungewünschten Massenaufläufen, Sachbeschädigungen und Verletzten geführt haben, fordern Innenminister mehrerer deutscher Bundesländer ein Verbot solcher Veranstaltungen.

Der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann machte seinem Ärger über außer Kontrolle geratene Facebook-Partys in der Welt am Sonntag Luft: Wenn öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet werden, müssen Facebook-Partys im Vorweg verboten werden. Für den Fall, dass ein Massenauflauf bereits stattfindet, schlägt Schünemann die Möglichkeit eines Platzverweises vor.

Der CDU-Politiker fordert die Länder zu mehr Aufklärungsarbeit sowohl bei Jugendlichen, als auch bei ihren Eltern auf. Letztere müssten schließlich im Nachhinein auch für Schäden oder die Beseitigung des Mülls aufbekommen. Die Jugendlichen wüssten oft gar nicht, was sie anrichten, daher sei laut Schünemann ein "Internetführerschein" notwendig, der jungen Menschen in der Schule den Umgang mit Internet-Plattformen wie Facebook lehren soll.

Traurige Höhepunkte in Hamburg und Wuppertal
Die Sorgen des Politiker, die mehrere Landesinnenminister teilen, sind nicht unberechtigt: Anfang Juni hatte eine 16-Jährige aus Hamburg unabsichtlich auch Unbekannte zu ihrer Geburtstagsparty eingeladen. Obwohl sie diese noch absagte, kamen 1.600 Gäste, von denen einige sehr ungehalten waren und die Polizei mit 100 Mann im Einsatz war. Über Pfingsten gab es in verschiedenen Städten ähnliche Vorfälle. Wenig später wurden in Wuppertal bei einer Party 16 Menschen verletzt und 41 vorübergehend festgenommen.