Welt

Deutschland versinkt in komplettem Verordnungschaos 

Wer bei den österreichische Corona-Regeln nicht mehr durchblickt, dürfte bei den deutschen Verordnungen jegliches Verständnis verlieren.
Tobias Kurakin
30.01.2022, 13:50

Wer versucht, in Österreich den Überblick über die geltenden Corona-Bestimmungen zu bewahren, kann schon manchmal verzweifeln. Noch schlimmer ist jedoch die Lage in Deutschland. Bei unseren nördlichen Nachbarn sind die Regeln mittlerweile für fast alle komplett unübersichtlich. 

Ampel-Regierung in Kritik

Die neue Bundesregierung in Deutschland hatte bei ihrem Amtsantritt angekündigt alles daran zu setzen, um die Pandemie schnellstmöglich zu besiegen. In der Realität hat die Ampel-Regierung jedoch bisher wenig geschafft, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Zuletzt hatte die Bundesregierung versucht mit einer Kampagne mehr Bürgerinnen und Bürger zum Impfen zu bewegen. 60 Millionen Euro wurden demnach für eine PR-Kampagne ausgegeben, die hauptsächlich Plakate mit der Aufschrift "Impfen hilft" beinhaltete. Ob sich überzeugte Impfgegner oder Skeptiker davon überzeugen lassen, ist auf alle Fälle zu bezweifeln. 

60 Millionen Euro für Plakatwelle

Während 60 Millionen für Plakatkampagnen investiert wurden, scheitert das Testsystem in Deutschland weiter. PCR-Tests sind weiterhin im Gegensatz zu Österreich Mangelwareund auch die Kontaktnachverfolgung ist mittlerweile zusammengebrochen. So hat Deutschland seine Bürgerinnen und Bürger darum gebeten, diesen Job selbst zu übernehmen. 

Der Ärger ist nicht nur aufgrund der fehlenden Testinfrastruktur auch bei Geimpften bereits groß. Unterschiedliche Laufzeiten von Corona-Zertifikaten rauben vielen Deutschen den letzten Nerv. Wie von Gesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Talkshow von Markus Lanz verkündet, gilt man nur noch drei Monate als genesen und nicht mehr wie zuletzt sechs Monate. Grund für die Änderung sei die Omikron-Welle, die dazu führt, dass bereits Infizierte weniger lang geschützt sind. 

Bundesländer mit eigenen Regeln 

Besonders unübersichtlich wird die Lage aber, wenn es darum geht, wer in Deutschland als geboostert gilt und wer nicht. Diese Einordnung obliegt nämlich den Bundesländern. Wer beispielsweise mit Johnson & Johnson geimpft wurde und eine Auffrischung erhalten hat, gilt nur in Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen als geboostert. In Bayern sollen diese Menschen zwei weitere Dosen eines mRNA-Impfstoffs erhalten. In einigen Bundesländern Deutschlands gilt zudem auch ein Impfdurchbruch als geboostert, in anderen wiederum nicht. Chaos und Ärger sind demnach vorprogrammiert. 

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