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Deutschland warnt nun vor Islamistinnen

Der Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfahlen gibt nun explizit eine Warnung vor islamistischen Frauen-Netzwerken aus.

Heute Redaktion
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Insgesamt 40 Frauen werden beobachtet.
Insgesamt 40 Frauen werden beobachtet.
Bild: picturedesk.com

Der deutsche Verfassungsschutz hat ein wachsames Auge auf sogenannte "Schwesternnetzwerke" geworfen - das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Konkret: 40 Frauen sind im Visier der Behörden.

Bislang sei die Frau in salafistischen Netzwerken nicht sonderlich akzeptiert gewesen. Dies habe sich nun geändert. Grund dafür ist, dass viele Männer, die Köpfe von Netzwerken waren, derzeit in Haft sitzen.

Radikalisierung in Hinterhöfen

Über soziale Medien sollen die Islamistinnen ihre Ideologien verbreiten: Vom Kochen bis hin zur Hetze gegen "Nichtgläubige". Burkhard Freier, Leiter des NRW-Verfassungsschutzes, meint dazu: "Die Frauen sind mittlerweile Ideologieproduzentinnen."

Zusätzlich betont Freier aber, dass dies nicht bedeute, dass die Frauen nun Terroristinnen seien. Jedoch könne auch er nicht leugnen, dass bislang jeder Terrorist aus der salafistischen Szene stammt.

Das Vorgehen gegen diese Netzwerke würde mit der Zeit immer mehr erschwert werden. Die Radikalisierungen finden nämlich nicht mehr öffentlich, sondern immer öfter hinter verschlossenen Türen statt.

Selten ein Verfahren

Freier weist auch auf die Rückkehrer aus ehemaligen IS-besetzten Ländern hin: "Von ihnen haben sich viele nicht von der ISIS-Ideologie verabschiedet. Es ist ein Problem, dass sie nun genau in jene Szene zurückkehren, aus der sie ursprünglich kommen", meinte er gegenüber der "FAZ".

Die deutsche Bundesregierung gibt an, dass in den vergangenen Jahren knapp 1.000 Personen nach Syrien oder in den Irak gingen, um sich einer Terrormiliz anzuschließen. Knapp ein Drittel sei wieder zurückgekehrt, davon rund 15 Prozent Frauen.

Terrorverfahren gebe es nur selten. Genauer gesagt wurde bislang nur gegen zwei Frauen ermittelt, die wieder nach Deutschland zurückgekehrt sind, erklärte die Linke Fraktion zuletzt. (slo)