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Deutschlands Supergrabungen

Land: D, Genre: Archäologie

Heute Redaktion
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Bild: Kein Anbieter

Archäologie-Professor Matthias Wemhoff unternimmt eine Entdeckungsreise zu Supergrabungen in Deutschland und erzählt die Geschichten identitätsstiftender Kulturdenkmäler wie dem Kölner Dom. In Berlin haben Kollegen von Matthias Wemhoff einen vergessenen Schatz entdeckt: Bei Aushubarbeiten zu einer neuen U-Bahnstation stießen Bauarbeiter auf die Mauern des ersten Berliner Rathauses, erbaut vor über 700 Jahren. Ein Fund aus dem Spätmittelalter. Einst mehr ein Ort zum Handeln als zum Regieren, finden sich dort heute Silbermünzen und Artefakte, die den Archäologen wichtige Hinweise auf das spätmittelalterliche Leben geben. Computeranimationen lassen mit Hilfe der Funde die damalige Welt wieder auferstehen. Auch auf der Schwäbischen Alb ist man seit einiger Zeit einer Sensation auf der Spur: der Entstehung der modernen Kunst. Mit 40 000 Jahren sind die gefundenen Skulpturen aus Elfenbein älter als die berühmten Höhlenzeichnungen in Südfrankreich. Eine Frauenfigur mit übergroßen Brüsten, ein Mammut und ein Mischwesen aus Löwe und Mensch - was bedeuten diese Funde für die heutige Zeit? Zusammen mit seinen Kollegen wagt Professor Matthias Wemhoff eine Deutung. Im äußersten Norden begibt sich Matthias Wemhoff auf Spurensuche nach einem alten Mythos der deutschen Geschichte: dem Aufstieg und Fall von Rungholt, der reichen Handelsstadt, die im 14. Jahrhundert Opfer einer Klimakatastrophe wurde. Ein Verhängnis, das sich auch aus den Funden dort herauslesen lässt. Im Osten Deutschlands, im sächsischen Dippoldiswalde, tat sich völlig unerwartet der Boden auf und brachte so eine Geschichte zum Vorschein, von der man nichts ahnte: Ein ganzes Labyrinth verschachtelter unterirdischer Gänge, auf denen vor mehr als 800 Jahren Menschen nach Silber gesucht haben. Unangetastet liegen selbst heute noch einige der damaligen Werkzeuge in 30 Metern Tiefe. In Lübeck führt der Archäologe durch die größte Stadtgrabung Deutschlands, bei der die wichtigsten Funde in stinkenden Kloaken gefunden werden: Das mittelalterliche Kinderspielzeug aus Holz zeigt Ritter in Kampfhaltung. Mit einem Helikopterflug eine Ausgrabung zu "begehen", ist auch für Matthias Wemhoff nicht alltäglich. Doch nur so ist es ihm möglich, die längste Grabung der Welt zu besichtigen: Hunderte Kilometer lang orientiert sie sich in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen an der russisch-deutschen Gaspipeline, die hier verläuft. Doch bevor die Rohre verlegt werden, muss der Boden untersucht werden. Ein spektakulärer Fund ist bereits zu vermelden: 1,8 Kilogramm wiegt der Goldschatz aus der Bronzezeit, 117 Objekte aus reinem Gold.