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Diabetiker verliert wegen Corona-Angst seinen Fuß

Um Betten für Corona-Patienten frei zu halten, sollen die Schweizer nicht unnötig ins Spital. Das kann Diabetikern zum Verhängnis werden.

Heute Redaktion
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Die Behörden haben immer wieder betont, dass Spitalbetten derzeit für Corona-Patienten gebraucht werden. Selbst die Polizei mahnte, dass man auf unnötige Risiken verzichten soll, um das Spitalpersonal zu entlasten. Doch das führt offenbar auch dazu, dass chronisch Kranke sich nicht ins Spital getrauen. Der Schweizer Spitalverband H+ warnt deshalb vor den Folgen.

Wie gefährlich der Verzicht auf den Spitalbesuch ist, zeigt das Beispiel eines Diabetikers. Ihm habe der Fuß amputiert werden müssen, weil er aus Angst vor dem Virus nicht rechtzeitig ärztliche Hilfe suchte und deshalb die notwendige Insulindosis nicht rechtzeitig angepasst werden konnte, schreibt der "Blick".

Nicht auf Behandlung verzichten

Es sei nicht der erste Fall. Auch andere Patienten hätten sich Gliedmassen amputieren lassen müssen, weil sie nicht rechtzeitig ins Spital gingen. Der Spitalverband ruft chronisch Kranke deshalb auf, nicht auf die regelmäßigen medizinischen Behandlungen und Kontrollen zu verzichten, wie Verbandsdirektorin Anne-Geneviève Bütikofer dem "Blick" bestätigt.

Auch Daniel Koch vom BAG betonte Anfang April an einer Pressekonferenz: "Wenn Leute ernsthaft krank sind, sollten sie nicht zögern, sich zu melden." Man müsse auch andere Krankheiten neben Corona ernst nehmen.