"Ich arbeite gern", erzählt die 25-Jährige. Sie ist über die Diakonie bei einem Projekt angestellt. Dort arbeitet sie unter anderem im Falkensteiner Hotel in Schladming. "Ich decke die Tische, darf abräumen oder auch Kaffee servieren", erzählt Andrea stolz.
Immer mit am Arbeitsplatz ist ihre Betreuerin Manu (45). Sie unterstützt Andrea seit 2018. Andrea ist Teil der TAB-Gruppe. Das heißt Teilhabe an der Beschäftigung, erklärt Manu. "Das sind die Leute, die wir versuchen auf den ersten Arbeitsmarkt zu bringen", so die Betreuerin.
Andrea arbeitet inzwischen sehr selbstständig, erzählt ihre Betreuerin. Bei manchen Dingen braucht sie aber Unterstützung. Manu muss sie an Pausen erinnern oder ihr bei anderen Kleinigkeiten helfen. Andrea betreut unter anderem einmal pro Woche ein Schulbuffet. Ihre Betreuerin unterstützt sie dann zum Beispiel auch beim Geld zählen.
Andrea konnte sich ihren Job aussuchen. "Ich will Kellnerin werden", erzählt sie, stolz auf ihren Job im Fünf-Sterne-Hotel. Ihre Betreuerin kann sich ein Lachen nicht verkneifen. "Sie ist noch ein bisschen schüchtern, was den Kontakt mit Gästen angeht", erzählt Manu.
Andrea nimmt an einem Projekt der Diakonie teil. Das Ziel ist es, die sogenannten Behindertenwerkstätten nach außen zu öffnen, um Betroffene auf den ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Das ist oft eine Herausforderung, wie auch Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser weiß.
"Wir brauchen einenen inklusiveren Arbeitsmarkt. Es gibt immer noch unglaubliche Vorurteile", so die Diakonie-Direktorin. Es bräuchte individuelle Assistenz für Beeinträchtigte und außerdem vermehrte technologische Assistenz wie etwa Sprachcomputer. Jemand, der auf den ersten Arbeitsmarkt wechselt, dürfte außerdem die Leistungen aus dem Sozialsystem nicht verlieren.
Eine Anpassung nach dem Motto "Lohn statt Taschengeld" fordert Moser auch für die Behindertenwerkstätten. Über 20.000 Menschen in Österreich arbeiten in solchen Werkstätten, sie gelten offiziell nicht als erwerbstätig. "Das wird immer als so eine Art 'Beschäftigungstherapie' gesehen. Diese Menschen bekommen kein richtiges Gehalt, sind nicht sozialversichert. Das muss sich ändern", so die Direktion der Diakonie.