Szene

Influencerin verliert ihren Sohn nach zwei Tagen

Heute Redaktion
13.09.2021, 18:41

Diana Junes Sohn starb zwei Tage nach der Geburt an einer Infektion. Die Influencerin erhebt Vorwürfe gegen das Virchow-Klinikum der Charité in Berlin.

Der neueste Instagram-Post der Influencerin Diana June ist schwer erträglich. Da stehen Sätze wie "Ich wäre lieber an deiner Stelle gestorben – wie sollen wir jetzt noch weiter leben ohne dich?". Oder: "Ich schließe meine Augen und sehe, wie er leidet und vor Schmerzen stöhnt und wir hilflos schreien, dass jemand was tun soll". Immer wieder stellt sie die Frage: "Warum ist ein Menschenleben so wenig wert?"

Auf Freude folgt Alptraum

Die deutsche Influencerin gab Anfang Juni auf Insta ihre Schwangerschaft bekannt. Fast kein Tag verging ohne Baby-Updates für ihre 170.000 Follower. Noch am 3. Dezember postete Diana ein Foto des Kinderzimmers, dazu ihr Versprechen, auch vom Spital aus zu filmen, sobald die Wehen einsetzen.

Und tatsächlich: Am 5. Dezember zeigt sich Diana im Spitalbett, sie teilt ein Foto des Wehenschreibers. Dann: Stille.

Erst ein paar Tage später meldet sich Diana wieder. "Ich weiß nicht, woher ich die Kraft gerade finde, hier darüber zu sprechen (...) Mein gesundes Baby ist gestorben. Keiner hat mir geglaubt, die Ärzte und Schwestern haben mich nicht ernst genommen und belächelt, dass ich mir zu viele Sorgen mache. Ich kann nicht vergessen, wie er sich gequält hat und kurze Zeit später hieß es: Er stirbt, verabschieden Sie sich."

Hohes Fieber, braune Flecken auf der Haut

Diana und ihr Mann hatten angeblich etliche Male versucht, das Ärztepersonal auf das hohe Fieber ihres Sohnes, seine verdrehten Augen und die braunen Flecken auf seinen Beinen aufmerksam zu machen. Erst kurz vor seinem Tod wurde eine fortgeschrittene Lungenentzündung und eine Blutvergiftung diagnostiziert. Er war zwei Tage alt, als er starb.

Das Virchow-Klinikum der Charité in Berlin war in den letzten Jahren mehrfach in den Schlagzeilen – wegen gefährlichen Keimen auf der Frühchenstation. Aktuell wird der Fall von Gerichtsmedizinern untersucht.

Eine Sprecherin der Berliner Einrichtung meldete sich zu Wort: "Wir bedauern den Tod des Kindes und unser volles Mitgefühl gilt den Eltern", heißt es in einem Statement. Mit den gefährlichen Krankenhauskeimen habe das Todesdrama allerdings nichts zu tun. (red)

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