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Die Abstimmung könnte uns 20 Milliarden kosten

Heute Redaktion
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Vielleicht ist der Rettungsschirm ja wirklich alternativlos, wie SPÖ, ÖVP und Grüne behaupten. Aber: Sollte die Euro-Zone trotzdem zusammenbrechen, werden Milliarden fällig. Nachfolgend sehen Sie die 128 Parlamentarier, die mit "Ja" gestimmt haben.

Vielleicht ist der Rettungsschirm ja wirklich alternativlos, wie SPÖ, ÖVP und Grüne behaupten. Aber: Sollte die Euro-Zone trotzdem zusammenbrechen, werden Milliarden fällig. Diese 128 Parlamentarier stimmten  am Mittwoch ab 16.41 Uhr für den ESM:

SPÖ (57 Stimmen)

Sonja Ablinger, Josef Auer, Petra Bayr, Ruth Becher, Gabriele Binder-Maier, Harry Rudolf Buchmayr, Josef Cap, Renate Csörgits, Hannes Fazekas, Kurt Gartlehner, Kurt Gaßner, Andrea Gessl-Ranftl, Wilhelm Haberzettl, Elisabeth Hakel, Johann Hechtl, Anton Heinzl, Johann Hell, Johannes Jarolim, Erwin Kaipel, Wolfgang Katzian, Dietmar Keck, Franz Kirchgatterer, Gerhard Köfer, Ulrike Königsberger-Ludwig, Kai Jan Krainer, Günther Kräuter, Hermann Krist, Andrea Kuntzl, Hubert Kuzdas, Christine Lapp, Hermann Lipitsch, Rosa Lohfeyer, Angela Lueger, Johann Maier, Christoph Matznetter, Elmar Mayer, Josef Muchitsch, Christine Muttonen, Sabine Oberhauser, Otto Pendl, Rudolf Plessl, Stefan Prähauser, Barbara Prammer, Erwin Preiner, Franz Riepl, Laura Rudas, Ewald Sacher, Michael Schickhofer, Rosemarie Schönpass, Walter Schopf, Heidrun Silhavy, Erwin Spindelberger, Peter Stauber, Sonja Steßl-Mühlbacher, Hannes Weninger, Peter Wittmann, Gisela Wurm.

ÖVP (51 Stimmen)

Werner Amon, Gertrude Aubauer, Jakob Auer, Martin Bartenstein, Katharina Cortolezis-Schlager, Karl Donnerbauer, Claudia Durchschlag, Thomas Einwallner, Franz Eßl, Anna Franz, Silvia Fuhrmann, Adelheid Irina Fürntrath-Moretti, Hermann Gahr, Wolfgang Gerstl, Franz Glaser, Fritz Grillitsch, Wolfgang Großruck, Karin Hakl, Michael Hammer, Peter Haubner, Johann Höfinger, Anna Höllerer, Franz Hörl, Erwin Hornek, Franz-Joseph Huainigg, Michael Ikrath, Oswald Klikovits, Karlheinz Kopf, Günter Kößl, Josef Lettenbichler, Reinhold Lopatka, Christine Marek, Peter Mayer, Fritz Neugebauer, Gabriel Obernosterer, Michael Praßl, Nikolaus Prinz, Johann Rädler, Erwin Rasinger, Dorothea Schittenhelm, Johannes Schmuckenschlager, Bernd Schönegger, Hermann Schultes, Johann Singer, Maria Steibl, Konrad Steindl, Günter Stummvoll, Gabriele Tamandl, Franz Windisch, August Wöginger.

Grüne (20 Stimmen)

Dieter Brosz, Christiane Brunner, Eva Glawischnig, Kurt Grünewald, Helene Jarner, Werner Kogler, Alev Korun, Ruperta Lichtenecker, Gebriela Moser, Daniela Musiol, Karl Öllinger, Peter Pilz, Wolfgang Pirklhuber, Birgit Schatz, Judith Schwentner, Albert Steinhauser, Alexander Van der Bellen, Harald Walser, Tanja Windbüchler-Souschill, Wolfgang Zinggl

Seite 2: Viel Aktionismus gegen "Sadomaso-Vertrag" im Nationalrat

"Taferlhalten" gegen "Sadomaso-Vertrag"

Deftige Worte fielen in der Debatte über den "Europäischen Stabilitätsmechanismus" (ESM) am Mittwoch. Hinzu kam Aktionismus: FPÖ-Abgeordnete trugen Anstecker mit der Aufschrift "Stoppt ESM", BZÖ-Kollegen griffen auf "Genug gestritten"-Buttons zurück. Beide störten Reden von SPÖ und ÖVP mit Taferln und Plakaten.

Von einem "Verfassungsputsch", einem "Sadomaso-Vertrag" und sogar der "Abschaffung der Zweiten Republik" sprach FP-Chef Strache zu Beginn. Zudem habe Kanzler Faymann (SP) sein Versprechen gebrochen, das Volk zu EU-Vertragsänderungen zu befragen.

BZÖ-Proteste wurden von einem Ehrengast auf der Zuschauergalerie beobachtet: Skandal-Autor und Ex-Notenbanker Thilo Sarrazin. Westenthaler (BZÖ) bezeichnete die Grünen wegen ihrer ESM-Zustimmung als "Steigbügelhalter" der Regierung. Die Grünen wiesen das zurück: Richtig angewandt sei der ESM eine "Waffe gegen Spekulanten". Den angekündigten FPÖ-Widerstand würde Strache wohl in der Parlamentscafeteria leisten, scherzten Grüne, als Strache den Saal verlassen hatte.

Energisch argumentierte Faymann: Die "Taferlhalter" von FPÖ und BZÖ hätten nur "Spaß an der Apokalypse", könnten aber keine Alternativen zum ESM aufzeigen. Die ÖVP erinnerte die Opposition daran, dass auch Kärnten von anderen Bundesländern Hilfe bekam als das Land im Hypo-Strudel zu versinken drohte.

E. Nuler/P. Reidinger