Wien
Die Angst fährt bei den Neos in Döbling mit
Auf der Heiligenstädter Straße in Döbling fährt man gefährlich – auf der Straße gibt es keine Radwege, zum Ärger von Neos-Gemeinderätin Emmerling.
"Radfahrer sind hier Aliens", warnt mich Neos-Gemeinderätin Bettina Emmerling vor, bevor wir von der S-Bahn-Haltestelle Nussdorf Richtung Liechtenwerder-Platz aufbrechen. So schlimm wird's schon nicht werden, dachte ich mir. Aber schon nach den ersten Metern auf der Heiligenstädter Straße frage ich mich tatsächlich, ob Radfahrer hier nicht doch als unheimliche Wesen gelten, an deren Existenz man zweifelt.
Obwohl es der Platz locker hergibt, gibt es keinen Radweg. Nicht einmal eine Alibi-Bodenmarkierung. Erst als wir die Grinzinger Straße queren, beginnt ein baulich getrennter Streifen. Über den Zustand lässt sich allerdings streiten. Aber selbst das lohnt sich nicht, denn nur wenige hundert Meter weiter ist er zu Ende und wir fahren wieder mit der Blechkolonne mit.
Sicher fühlt sich Emmerling dabei nicht, wie sie offen zugibt. Gleichzeitig ärgert sie sich, weil die Breite der Strecke sichere Radwege ermöglichen würde – wenn der Wille im ÖVP-regierten Bezirk da wäre. "Wir wollen einen baulich getrennten Radweg bzw. Sanierung des bestehenden", erklärt Emmerling ihr Ziel.
Digitaler Kummerkasten für Radfahrer
Wer im Alltag fehlende Beschilderungen für Radfahrer, ungünstig aufgestellte Tafeln oder andere Ärgernisse entdeckt, kann sich mit seinem Anliegen an den RadKummerKasten der Radlobby Wien wenden. Wie funktioniert's? Online (www.radkummerkasten.at) einfach das Formular (optional mit Foto) ausfüllen. Der Eintrag geht direkt an die Radlobby, die ihn je nach Inhalt an die zuständigen Stellen weitergibt.