Wien

Die Angst fährt bei den Neos in Döbling mit

Auf der Heiligenstädter Straße in Döbling fährt man gefährlich – auf der Straße gibt es keine Radwege, zum Ärger von Neos-Gemeinderätin Emmerling.

Isabella Kubicek
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Emmerling auf der Heiligenstädter Straße
Emmerling auf der Heiligenstädter Straße
Denise Auer

"Radfahrer sind hier Aliens", warnt mich Neos-Gemeinderätin Bettina Emmerling vor, bevor wir von der S-Bahn-Haltestelle Nussdorf Richtung Liechtenwerder-Platz aufbrechen. So schlimm wird's schon nicht werden, dachte ich mir. Aber schon nach den ersten Metern auf der Heiligenstädter Straße frage ich mich tatsächlich, ob Radfahrer hier nicht doch als unheimliche Wesen gelten, an deren Existenz man zweifelt.

Obwohl es der Platz locker hergibt, gibt es keinen Radweg. Nicht einmal eine Alibi-Bodenmarkierung. Erst als wir die Grinzinger Straße queren, beginnt ein baulich getrennter Streifen. Über den Zustand lässt sich allerdings streiten. Aber selbst das lohnt sich nicht, denn nur wenige hundert Meter weiter ist er zu Ende und wir fahren wieder mit der Blechkolonne mit.

Radwege sucht man hier vergebens
Radwege sucht man hier vergebens
Denise Auer

Sicher fühlt sich Emmerling dabei nicht, wie sie offen zugibt. Gleichzeitig ärgert sie sich, weil die Breite der Strecke sichere Radwege ermöglichen würde – wenn der Wille im ÖVP-regierten Bezirk da wäre. "Wir wollen einen baulich getrennten Radweg bzw. Sanierung des bestehenden", erklärt Emmerling ihr Ziel.

Digitaler Kummerkasten für Radfahrer

Wer im Alltag fehlende Beschilderungen für Radfahrer, ungünstig aufgestellte Tafeln oder andere Ärgernisse entdeckt, kann sich mit seinem Anliegen an den RadKummerKasten der Radlobby Wien wenden. Wie funktioniert's? Online (www.radkummerkasten.at) einfach das Formular (optional mit Foto) ausfüllen. Der Eintrag geht direkt an die Radlobby, die ihn je nach Inhalt an die zuständigen Stellen weitergibt.