Österreich

Die Angstmaschine im Literaturhaus

Heute Redaktion
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Bild: Lukas Dostal

Was macht eine "Angstmaschine" im Literaturhaus? Sie ist Teil des Internationalen Literaturfestivals, der Erich Fried Tage in Wien, das sich dem Thema "Angst" widmet.

Unter dem Titel "KEINE | ANGST vor der Angst" finden von 26. November bis 1. Dezember 2019 die Erich Fried Tage 2019 statt. 20 Autoren aus 14 Ländern beschäftigen sich aus diesem Grund mit dem schwierigen Thema und mit möglichen Strategien der Angstüberwindung.

Zu den Festival-Hohepunkten zahlen die Eroffnungsrede mit dem Titel "Why the World needs New Stories" von der britischen Autorin Aminatta Forna. Außerdem stellt die US-Dichterin mit jamaikanischen Wurzeln Claudia Rankine ihr 2014 veröffentlichtes Gedicht "Citizen: An American Lyric" gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt erstmals in Österreich vor. Am 29. gibt es Gesprächsrunden mit dem Autor Sherko Fatah, der Extremismus- und Terrorismusforscherin Julia Ebner und der deutschen Philosophin Ariadne von Schirach. Josef Haslinger liest erstmals aus seinem im Jänner erscheinenden autobiografischen Bericht "Mein Fall" über den Kindheitsmissbrauch durch katholische Padres. Haslinger ist auch unter den Autoren, die für die begleitende große Ausstellung "Keine/Angst" Beiträge geliefert hat.

In der Übersetzer-Werkstatt "Der gläsernen Übersetzer" befassen sich Ali Abdollahi, Aurélie Maurin, Valentina Di Rosa und Arild Vange mit Angstgedichten von Erich Fried – anhand ihrer Übertragungen ins Persische, Französische, Italienische und Norwegische.

Zum Festival-Abschluss findet traditionell die Verleihung des Erich Fried Preises statt, der in diesem Jahr – auf Wunsch des heurigen alleinigen Jurors Christoph Hein – an den deutschen Theatermann und Autor Steffen Mensching geht. Das Detailprogramm finden Sie auf der Festival-Homepage.

Die Angstmaschine

Anlasslich des Internationalen Literaturfestivals Erich Fried Tage 2019 zeigt die Internationale Erich Fried Gesellschaft, die sich ein Jahr nach dem Tod des osterreichischen Lyrikers, Essayisten und Ubersetzers Erich Fried (1921–1988) formierte, eine groß angelegte Ausstellung mit Texten, Bildern, Collagen, Objekten und Installationen ihrer Mitglieder.

Eines der bemerkenswertesten Ausstellungsexponate haben der deutsche Autor Rainer Merkel und Claudius Lazzeroni, Professor für Interfacedesign, geschaffen: Die Angstmaschine (s.o.). Sie gilt als eine interaktive Maschine, die Servomotoren, Infrarotsensor, elektronische Schaltungen und Körperschallwandler mit diversen Stimmen verbindet. Zu sehen ist eine Figur unter einer Glaskuppel, die auf die Besucher mit Tönen reagiert.

Die Bandbreite der gewahlten Zugange reicht von der Darstellung personlicher Angstmomente bis hin zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Ausstellungsdauer: 27. November 2019 bis 31. Marz 2020