Die Ärzte laufen davon

Ärztekammer-Präsident Christoph Reisner schlägt bei seinem Besuch in der Heute-Redaktion Alarm. Für Planstellen im ländlichen Raum finden sich kaum noch Bewerber. Grund: Das Einkommen der praktischen Ärzte sank im vergangenen Jahrzehnt um 25 Prozent. Auch in Spitälern ziehen viele Mediziner die Notbremse.

Niederösterreich laufen die Ärzte davon. Schuld sind sinkende Gehälter und schlechte Arbeitsbedingungen, so Reisner: Allein in St. Pölten fielen 260.000 Überstunden an. Man muss in den Spitälern mehr Ärzte anstellen und den Standort Niederösterreich lukrativer machen, fordert der Arzt. Alarmierend: Bei Mangelfächern wie Anästhesie oder Kinderheilkunde würden Mediziner teilweise das Krankenhaus oder Bundesland verlassen. Das liegt an den Arbeitsbedingungen. Viele Ärzte ziehen die Notbremse.
Auch Einsparungen im niedergelassenen Bereich sind für Reisner unvorstellbar: Für einige Kassenstellen im ländlichen Raum gibt es null Bewerber, weiß der Orthopäde. Beim realen Einkommen von Hausärzten hatten wir in den vergangenen zehn Jahren einen Rückgang von 25 Prozent.
Zum Spar-Modell, einen Primar in zwei Spitälern einzusetzen: Das ist Unfug, man kann nur auf einer Abteilung physisch anwesend sein. ecz