Österreich

Die Bahn auf Abstellgleis?

Heute Redaktion
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In Kürze soll eine Studie Auskunft über den Weiterbestand der Mühlkreisbahn geben. Sie soll klären, ob die 50-Kilometer-Strecke von Aigen nach Linz-Urfahr in 60 Minuten packbar ist und ob sich eine Investition überhaupt auszahlt. Pendler fürchten, dass die Bahnverbindung ab Rottenegg von ÖBB und Politik ausgehungert wird.

Die Strecke ist marod, Tempo 20 als Spitzengeschwindigkeit ist keine Seltenheit. Bereits vor einem Jahr sah ÖBB-Planer Andreas Matthä keinen Sinn mehr, die Strecke ab Rottenegg weiter zu bedienen. Seither ranken sich Gerüchte um ein von oben verordnetes Aushungern des verbleibenden Abschnitts ins obere Mühlviertel. Verkehrslandesrat Hermann Kepplinger (SPÖ) dementiert: "Warum hätten wir dann eine teure Studie in Auftrag geben sollen, wenn wir die Verbindung sowieso schon abgeschrieben haben?" Details will er jetzt noch nicht bekanntgeben.

"Desolates Zeugnis für die Regionalpolitik"
In Schweigen hüllt sich Kepplinger ebenfalls, ob die Bahn bis zum Linzer Hauptbahnhof weitergeführt werde. Obwohl nur wenige Pendler aus dem Mühlviertel die Schiene als Verkehrsmittel nutzen, engagieren sich Bürgerinitiativen und Regionalpolitiker für den Erhalt der Strecke. "Der Zustand der Mühlkreisbahn ist ein desolates Zeugnis für die Regionalpolitik", ätzt Markus Reitsamer, Verkehrssprecher der Grünen. Satte 1,5 Stunden müsse der Bahnfahrer einplanen, wolle er von Aigen nach Linz.

5000 Pendler vertrauen täglich auf die Mühlkreisbahn - bis Rottenegg. Den Weg ins Mühlviertel nehmen nur mehr 10 Prozent.

Christian Hartl

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