Gesundheit

Die brennendsten Impf-Fragen und die Antworten darauf

Warum erleben jüngere Personen mehr Impfreaktionen? Wie lange muss man sich schonen? Ein Überblick.

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Die Impfkampagne in Österreich läuft.
Die Impfkampagne in Österreich läuft.
JOE KLAMAR / AFP / picturedesk.com

Langsam, aber immerhin stetig geht das Impfen gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 in Österreich voran. Doch neben der Frage, wann man selbst den erlösenden Pieks bekommt, gibt es noch viele weitere. Das sind die aktuell brennendsten Fragen zu den verfügbaren mRNA-Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna – und die Antworten darauf.

Auch vollständig Geimpfte infizieren sich mit Sars-CoV-2. Bringen die Impfungen überhaupt etwas?

"Ja, auf jeden Fall", sagt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF): "Bei den mRNA-Impfstoffen haben wir zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis eine hervorragende Wirksamkeit gegen eine Erkrankung. Wenn nach Kontakt mit Sars-CoV-2 100 ungeimpfte Personen erkranken, sind es unter geimpften maximal fünf – und das auch meist nur mild." Hospitalisierungen von Geimpften seien so gut wie ausgeschlossen. All das hätten mehrere, voneinander unabhängige Studien bestätigt, so Berger. Gute Neuigkeiten gebe es auch für all jene, die Long-Covid-Folgen fürchten: "Wer nicht mehr erkrankt, kann auch kein Long-Covid bekommen."

Unklar ist dagegen nach wie vor, ob und in welchem Ausmaß die Geimpften das Virus noch weitergeben können, sagt der Ekif-Präsident: "Erste Studien wie die aus Israel zeigen, Ansteckungen sind klar weniger wahrscheinlich und reduziert, ob sie ganz verhindert werden, ist jedoch noch offen."

Warum müssen Junge und Frauen mit mehr Impfreaktionen rechnen?

Warum Frauen anders reagieren als Männer, lässt sich derzeit nicht sagen. Eine Studie, die die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei den Impf-Nebenwirkungen untersucht hat, gibt es bislang noch nicht. Klar ist dagegen, warum Menschen unter 40 Jahren stärker auf die Impfung reagieren: Sie haben ein deutlich aktiveres Immunsystem als ältere Personen. Entsprechend ausgeprägter – heftiger – kann es reagieren.

Was bedeutet es, wenn ich keinerlei Impfreaktionen verspüre?

Nichts: Ob jemand Nebenerscheinungen hat oder nicht, sagt nichts über den Impfschutz aus. Auch ohne ist man trotzdem gegen das Virus immun.

Was weiß man über Langzeitschäden der Impfstoffe?

Viele befürchten Langzeitfolgen nach einer Corona-Impfung. Doch das ist sehr unwahrscheinlich. Vor der Zulassung der Impfstoffe haben die Behörden extra mehr als zwei Monate abgewartet, um mögliche Langzeitschäden abzuschätzen. Diese Zeit reicht aus, denn anders als ein Medikament können sich Impfstoffe nicht über Wochen im Körper anreichern, sondern werden schnell wieder abgebaut. Daher zeigen sich Wirkungen und eventuelle Nebenwirkungen rasch nach der Verabreichung.

Beweisen die Narkolepsie-Fälle nach der Schweinegrippe-Impfung nicht das Gegenteil?

Nein. Zwar wurden nach rund 60 Millionen Schweinegrippe-Impfungen mit dem Pandemrix-Impfstoff Monate später tatsächlich mehr als 1.300 Fälle der Schlafkrankheit dokumentiert. Doch diese, das zeigte eine im renommierten Fachjournal "Plos One" veröffentlichte Studie, entwickelte sich bereits kurz nach der Impfung. Diagnostiziert wurden diese allerdings erst später. Demnach handelt es sich nicht um eine Spätfolge der Impfung, sondern um eine seltene Nebenwirkung. Etwas Vergleichbares ist von den zugelassenen Impfstoffen von Pfizer/Biontech und Moderna nicht bekannt.

Wie lange ist man nach der Impfung geschützt?

Dazu gibt es immer bessere Daten: "Aus wissenschaftlicher Sicht geht man davon aus, dass man sieben bis 14 Tage nach der zweiten Dosis für mindestens sechs Monate geschützt ist, möglicherweise sogar länger", erklärt der Ekif-Präsident. Genaueres werden die aktuell laufenden Studien mit Geimpften zeigen. Erst dann könne entschieden werden, ob es eine Auffrischungsimpfung, einen sogenannten Booster, braucht, so Berger.

Kann ich die Impfung mit einem bestimmten Impfstoff verweigern?

Die Impfung ist freiwillig, niemand muss impfen. Zum heutigen Zeitpunkt kann man nicht zwischen den Impfstoffen wählen.

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