Wien

Die "Cluster Busters" gehen auf Virenjagd

Gibt es an einer Wiener Schule einen Verdachtsfall, kann der "Cluster Buster Bus" zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich um ein rollendes Labor.

Isabella Kubicek
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Ab Donnerstag sind die "Cluster Busters" in ganz Wien im Einsatz.
Ab Donnerstag sind die "Cluster Busters" in ganz Wien im Einsatz.
Denise Auer

Alle Geräte sind untergebracht, das sechsköpfige Team steht bereit: Ab Donnerstag sind die "Cluster Busters", so heißen die mobilen Teams aus Ärzten und assistierenden Pflegekräften, mit ihrem blauen Mercedes-Van in der ganzen Stadt unterwegs. Von Montag bis Freitag soll der Bus jeweils acht Stunden im Einsatz sein - überall dort, wo Verdachtsfälle auftreten und die Behörde das Team angefordert hat.

Klinik Donaustadt entwickelte Schnelltest

Und so funktioniert das neue Testverfahren, dass von Bioinformatiker Armin Robubi an der Klinik Donaustadt (vormals Donauspital) entwickelt wurde: Mittels Rachenabstrich werden die Proben der erkrankten Personen im Schulgebäude entnommen und im Bus ausgewertet. Binnen 30 Minuten steht das Testergebnis von 48 Proben fest. Vier Monate lang wurde die neue Methode getestet, erklärte der ärztliche Direktor, Lothar Mayerhofer, bei einer Pressekonferenz am Montag. Dennoch werde in der ersten Phase des Echtbetriebs bei positiven Ergebnissen zur völligen Absicherung noch ein zusätzlicher PCR-Test gemacht.

"Das Thema COVID-Testung hat uns in den vergangenen Monaten massiv beschäftigt", erklärt Dr. Armita Mayerhofer, Projektleiterin und Ärztin an der Klinik Donaustadt. "Seit Beginn der Pandemie geht es darum, bei Vorliegen der COVID-assoziierten Symptome möglichst rasch und sicher den Nachweis einer Coronavirus-Infektion zu erbringen oder eine solche ausschließen zu können. Die bisher im Einsatz befindlichen PCR-Tests sind sehr personalintensiv, kostspielig und brauchen Zeit. Zudem standen wir mehr und mehr vor der Herausforderung, dass die benötigten Reagenzien knapp wurden." Für den von Robubi entwickelten Test, würden die Testkits nur einen Bruchteil kosten und am Markt in ausreichender Menge verfügbar sein.

Stadt kann sich mehrere Teams vorstellen

Bewährt sich der Schnelltest, kann sich die Stadt laut Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) auch eine größere Flotte vorstellen. Bei Erfolg soll das Team etwa auch zu Betriebe gerufen werden können. Wie berichtet, ist die neue Methode als Ergänzung zu den in der Vorwoche präsentierten mobilen Gurgeltestteams gedacht. Bis jetzt wurden laut Hacker-Spracher 30 Einsätze mit 550 Tests gezählt. Die Teams werden nun von vier auf sechs aufgestockt, kündigte Hacker an.

Bei der Präsentation des "Buster Cluster Bus" räumte Hacker ein, dass bei der derzeitigen Testlogistik viel Zeit verloren gehe, da die Proben einzeln abgenommen, aber erst gesammelt zu den Labors zwecks Auswertung gebracht werden können: "Das ist die große Herausforderung, mit der wir die ganze Zeit kämpfen und wo wir Verzögerungen haben".