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Die Highlights aus Chris Rocks Anfangsmonolog

Chris Rock ließ es bei der Moderation der Oscars 2016 krachen. Hier die besten Sprüche aus seinem Anfangsmonolog.

Heute Redaktion
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Brav war sie, die als Host versprach mehr Action - und der Comedian erfüllte die ihn in gesetzten Erwartungen mit Bravour. Bereits im Anfangsmonolog setzte es böse Schmähs und klare Statements zum Oscar-Skandal.

Gleich zu Beginn wurde es politisch: Nachdem Rock die Oscars als "white people choice awards" bezeichnet hatte, legte er richtig los: "Es werden die wildesten, verrücktesten Oscars. Es gibt eine Kontroverse: Keine schwarzen Nominierten. Alle sagen, du sollst [die Oscars] boykottieren, du sollst den Job hinschmeißen. Komisch, es sind immer nur die Leute ohne Arbeit, die dir sagen, du sollst deinen Job hinschmeißen."

"Ich habe wirklich darüber nachgedacht. Ich dachte mir, sie werden die Oscars nicht canceln. Und das letzte, das ich will ist noch einen Job an Kevin Hart zu verlieren. Der Typ bringt jeden Monat einen Film heraus. Porno Stars machen Filme nicht so schnell."

Wenn deine Großmutter von einem Ast baumelt...

In Folge wurden die Schmähs ein wenig heftiger: "Warum protestieren wir? Warum bei diesen Oscars? Es sind die 88. Academy Awards. Keine schwarzen Nominierten hat es mindestens 71 andere Male gegeben. Es ist in den Fünfzigern passiert, und in den Sechzigern. [...] Die Schwarzen haben nicht protestiert. Wir hatten richtige Dinge, gegen die wir protestieren mussten. [...] Wenn deine Großmutter von einem Ast baumelt, ist es schwer, sich über die beste Kurz-Doku aufzuregen."

"Im Gedenkvideo [das jenen Schauspielern und Filmemachern gewidmet ist, die in den vergangenen zwölf Monaten verstorben sind, Anm.] werden heuer nur schwarze Leute gezeigt, die auf dem Weg ins Kino von Polizisten erschossen wurden."

Auch Sexismus wurde zum Thema

Neben der heißen Debatte um die fehlenden Nominierungen für afroamerikanische SchauspielerInnen erlebte Hollywood im vergangenen Jahr auch eine Diskussion über die Gagen-Diskrepanzen zwischen Männern und Frauen. Auch dazu hatte Chris Rock etwas zu sagen. Erst meinte er, die Aufteilung in geschlechtsorientierte Schauspielkategorien sei unnötig: "Es geht nicht um Leichtathletik. mitkommt."

Dann gab es noch einen Lacher über Reporter, die Aktricen auf ihr Äußeres beschränken: "Man darf Frauen nicht mehr darauf ansprechen, was sie anhaben. Man muss sie mehr fragen. Nicht alles ist rassistisch oder sexistisch. Sie fragen die Männer mehr, weil sie alle dasselbe Outfit anhaben."

Harmlose Gags ohne politische und sozio-kulturelle Agenda gab es natürlich auch. So erlaubte sich Chris Rock etwa einen Witz über Will Smith: "Ich ziehe nicht über [den Oscar-Boykott] her, ich bin verständnisvoll. Es ist nicht fair, dass Will Smith nicht für 'Concussion' nominiert ist. Es war auch nicht fair, dass er 20 Millionen für 'Wild Wild West' bekommen hat."

Back to Black

Der Themenschwerpunkt des Anfangsmonologs blieb allerdings der #OscarsSoWhite-Skandal: "Die eigentliche Frage am heutigen Abend ist: Ist Hollywood rassistisch?" sagte Chris Rock. "Man muss differenzieren: Brennendes-Kreuz-rassistisch? Bring-mir-ne-Limonade-rassistisch? Nein, eine andere Art rassistisch [...] Na klar ist Hollywood rassistisch. So rassistisch wie eine Frauen-Studentenverbindung: Wir mögen dich Ronda, aber du bist einfach keine Kappa. Aber nun ändern sich die Dinge. Wir haben einen schwarzen Rocky in diesem Jahr bekommen. Der Film heißt . Aber ich nenne ihn 'Schwarzen Rocky'.

Auch für ernstere Töne war Zeit, wenn auch nur kurz: "Schwarze Schauspieler sollten dieselben Möglichkeiten bekommen, nicht nur einmal. bekommt jedes Jahr eine großartige Rolle, aber was ist mit Jamie Foxx?"