Die jüngste Loveparade-Nebenklägerin ist erst 11

Es ist einer der gewaltigsten Prozesse der Nachkriegszeit in Deutschland. Am Freitag startete die Loveparade-Verhandlung in einer Düsseldorfer Kongresshalle, die Platz für 500 Personen bietet, darunter über 300 Plätze für Zuschauer und Pressevertreter. Das Gericht in Duisburg war einfach zu klein.

Der Prozess in Zahlen

Der Prozess startet 2.694 Tage nach der Loveparade-Tragödie. Im Sommer 2010 wurden bei einer Massenpanik 21 Menschen zwischen 17 und 38 Jahren an einer engen Rampe erdrückt, 652 Personen wurden teils schwer verletzt.

Jetzt, Jahre später, sitzen zehn Personen auf der Anklagebank: sechs Mitarbeiter der Stadt Duisburg und vier Mitarbeiter von Lopavent, dem Veranstalter der Loveparade. Ihnen wird fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. 32 Juristen sind für die Verteidigung zuständig, 65 Nebenkläger werden von 38 Anwälten vertreten. Drei Staatsanwälte sind dem Prozess zugeteilt. Die Anklageschrift ist 556 Seiten dick.

Die jüngste Nebenklägerin

Zu den Nebenklägern gehört auch die elfjährige Lena. Sie war damals gerade erst vier Jahre alt, bekam die Massenpanik und zwei Tote aus nächster Nähe zu Gesicht. Das junge Mädchen hat Ängste und psychische Schäden davongetragen, an denen es bis heute leidet. Lena kann sich zum Beispiel keinen großen Menschenansammlungen nähern und hat Platzangst. Auch ihr Vater Jörn befindet sich wegen Angstzuständen und Stress in ärztlicher Betreuung.

Die Katastrophe

Am 24. Juli 2010 sollte die Loveparade in Duisburg zu einer gewaltigen Party werden. Zehntausende Menschen hatten sich versammelt, um zusammen zu feiern. Doch als zu viele Personen gleichzeitig den zu engen Aus- und Eingang passieren wollten, kam es zu einer Massenpanik, die 21 Menschen das Leben kostete. Viele Betroffene leiden bis heute an körperlichen und seelischen Schäden.

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(lu)