Szene

Die Kastelruther Spatzen ohne Playback in Wien

Heute Redaktion
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Skandale, Rotlicht-Vorwürfe, Playback-Geständnisse - nein, die Rede ist nicht von einer Rockband, sondern von den Kastelruther Spatzen. Trotz aller Kritik ist die Gruppe seit 30 Jahren die "Band der Herzen" von Jung und Alt. Am Dienstag Abend machten die Musiker die Wiener Stadthalle "unsicher".

Skandale, Rotlicht-Vorwürfe, Playback-Geständnisse - nein, die Rede ist nicht von einer Rockband, sondern von den Kastelruther Spatzen. Trotz aller Kritik ist die Gruppe seit 30 Jahren die "Band der Herzen" von Jung und Alt. Am Dienstag Abend machten die Musiker die Wiener Stadthalle "unsicher".

13 Echos, 61 mal Gold, 18 mal Platin, sechsmal Doppelplatin und einmal Dreifach-Platin, die "Krone der Volksmusik" und zahllose weitere Auszeichnungen sind neben hundertausenden Konzertbesuchern der Beweis, dass die Beliebtheit der Kastelruther Spatzen ungebrochen ist. Die Musiker in Tracht feierten am Dienstag Abend mit einem Konzert in der Wiener Stadthalle das 30-jährige Jubiläum.

Vielen ist es dabei egal, dass die musikalischen Botschafter aus Südtirol nicht immer ganz offen mit den Fans umgingen. Der Aufschrei in der Volksmusik-Szene war groß: Anfang November enthüllte der Produzent der Kastelruther Spatzen, Walter Widemair, in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung, dass eine der erfolgreichsten Gruppen der Volksmusik auf ihren CDs nicht selbst die Instrumente spielt.

"Spatzenjudas", "Täuschung", "Schwindel"

Was folgte, war die Bezeichnung "Spatzenjudas" seitens der Musiker und ein Liveauftritt im "Musikantenstadel", um den Beweis anzutreten, dass die Musiker sehr wohl selbst spielen können. Widemair veröffentlichte ein ganzes Buch zur Causa: "Wenn die Berge nicht mehr schweigen" heißt das Werk.

"Auf der Jagd nach Reichtum und Abenteuern sind die Kastelruther Spatzen den verführerischen Reizen einer an Gier und Mißbrauch (sic!) erkrankten Glitzerwelt erlegen", lautet der erste Satz des Klappentextes des im Eigenverlag erschienenen Buchs. Und weiter: "Durch schamlose Täuschung und drei Jahrzehnte Lügen gegenüber einem gutgläubigen Milionenpublikum (sic!) haben sie sich unermesslichen Ruhm, unzählige Auszeichnungen in Gold und Platin, 13 Echos und den Status einer 'musikalischen Legende' erschwindelt."

Konzert in Wien als Statement an die Fans

Trotz aller Vorwürfe legte die Gruppe immer Wert darauf zu betonen, dass bei Live-Auftritten tatsächlich immer live gespielt wurde. Davon konnten sich hunderte Besucher am Dienstag Abend selbst überzeugen, als die Gruppe ihre Hits durch die Stadthalle schmetterte.

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