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Die "Lange Nacht" im Naturhistorischen Museum Wien

Heute Redaktion
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(c) NHM Wien
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Bild: zVg

Das NHM Wien ist eine der größten außeruniversitären Forschungseinrichtungen Österreichs. Am 13. April können die Besucher einen Blick in aktuelle Projekte werfen.

Das Naturhistorische Museum als Ausstellungshaus ist wohl jedem bekannt. Dass sich am Burgring aber auch eines der wichtigsten Forschungsinstitutionen befindet, ist weniger geläufig. Dabei ist das Naturhistorische Museum sogar in erster Linie ein Ort der wissenschaftlichen Forschung.

"Hinter" den Schausälen forschen rund 60 hauptberufliche Wissenschaftler auf den Gebieten der Erd-, Bio- und Humangeschichte. Was genau hier untersucht wird, können die Besucher im Zuge der "Langen Nacht der Forschung" am 13. April erkunden. In der Zeit von 17 bis 23 Uhr erfahren die Gäste viel Interessantes zu ausgewählten Forschungsprojekten und können dabei auch die besondere Atmosphäre eines Museums bei Nacht erleben. In der "Langen Nacht der Forschung" sind der Vortragssaal, die mineralogischen Schausäle 1-4, die Obere Kuppelhalle und die Gänge geöffnet.

Von der österreichischen Biodiversität

Los geht die wissenschaftliche Reise durch das Naturhistorische Museum um 17 Uhr mit einem Vortrag über das aktuelle Forschungsprojekt "Austrian Barcode of Life".

Bei diesem Projekt soll erstmalig eine genetische Typisierung aller Tiere, Pflanzen und Pilze Österreichs mit Hilfe von DNA-Barcoding erfolgen und so die heimische Artenvielfalt abbilden. Eine öffentlich zugängliche Datenbank steht für zahlreiche Anwendungen vom Naturschutz bis zur Lebensmittetechnologie zur Verfügung. In der "Langen Nacht der Forschung" werden Methode und laufende Projekte anhand von anschaulichen Beispielen erklärt. Besucher haben die Gelegenheit, Details über das topaktuelle Forschungsprojekt aus erster Hand von den Initiatoren des Projekts erfahren.

Kunst aus magnetischen Flüssigkeiten



Weiter geht das Programm mit der Eröffnung der Kunst-Intervention „Die Kunst des Magnetismus – Temporäre Ornamente" um 19 Uhr im Saal 1 der Mineralogie. "Die Kunst des Magnetismus - Temporäre Ornamente" ist eine fünfteilige Intervention von Bogomir Doringer, Bernd Oppl, Tarron Ruiz-Avila, Milan Mladenovic & Renate Quehenberger und bildet ein Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft. Die Künstler zeigen in Zusammenarbeit mit der wissenschaftlichen Forschungsgruppe von Dr. Sofia Kantorovich (Universität Wien) Ferrofluid-Objekte und Ferrofluid-Filme. Ferrofluide sind Flüssigkeiten, die auf magnetische Felder reagieren, ohne sich zu verfestigen. Ziel ist, die immer schon magische Wirkung der magnetischen Kräfte in bizarren Formen auf vielfache Weise lebendig werden zu lassen.

Besucher werden zu Wissenschaftlern

Von da an steigen die Besucher nach oben in den ersten Stock und lernen die 13 Mitmach-Stationen des "Citizen Science Marktplatz" kennen. Hier darf selbst Hand angelegt werden, als "Citizen Scientist" gibt es viel über aktuelle Forschungsprojekte namhafter Institutionen erfahren werden. Hier laden die Universität Wien, die BOKU Wien, MedUni Wien, VetMed Wien, GLOBAL 2000, BirdLife Österreich, die Österreichische Mykologische Gesellschaft, die AGES, die Plattform Österreich forscht, das Zentrum für Citizen Science und die ÖAW zum Mitforschen ein. Das Naturhistorische Museum selbst ist mit acht unterschiedlichen Citizen Science-Projekten vertreten.

Nach der "aktiven Forschung" ausruhen und in entspannter Atmosphäre in die Welt von Forschern einzutauchen können die Besucher dann im Café des Naturhistorischen Museum, das für eine Nacht zum "Science Café" wird. Das Angebot richtet sich vor allem an Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahre und bietet Gelegenheit in gemütlichem Rahmen mit den Wissenschaftler zu plaudern, die einiges über ihren Forscher-Alltag erzählen werden.

Höhepunkt der Langen Nacht ist schließlich ein Besuch der Mobilen Sternwarte der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) auf dem Maria-Theresien-Platz vor dem Museum (nur bei Schönwetter). Von hier aus können die Besucher einen Blick ins Weltall werfen. Mitglieder der WAA werden mit Fernrohren vor Ort sein und Interessierte auf Wunsch persönlich einweisen.

Lange Nacht der Forschung im NHM Wien

Die "Lange Nacht der Forschung" im Naturhistorischen Museum findet am Freitag, 13. April 2018 in der Zeit von 17 bis 23 Uhr statt. Der Eintritt ist in dieser Zeit frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

(lok)