Wien

"Die Marie" bietet ordentlich Fleisch in mageren Zeiten 

"Stell dir vor, schnelles Essen könnte auch großartig sein", lädt die Tatarie Marie ein. Hier gibt's Kalbs- und Rindertatar auf's Brot im Edel-Look.

Heute Redaktion
Yan Nis und Dominik Stolzer (v.l.) in der "Tatarie Marie" in der Freisingergasse 1 (City): Die beliebte Vorspeise bieten sie hier "to go" und in Geschenkverpackung an.
Yan Nis und Dominik Stolzer (v.l.) in der "Tatarie Marie" in der Freisingergasse 1 (City): Die beliebte Vorspeise bieten sie hier "to go" und in Geschenkverpackung an.
Helmut Graf

"Tatar ist die meist bestellte Vorspeise der Welt", ist sich Haubenkoch Dominik Stolzer sicher. Und die populäre Vorspeise gibt es jetzt schick und als Hauptspeise in der Freisingergasse 1 (Wiener City). Dort kann man das Tatar pur im Glas bestellen (300 Gramm für 24,90 Euro) oder kombiniert in acht Varianten: Beispielsweise Rinds- oder Kalbstatar mit Erdnussbutter und Bananenchips (13,50 Euro), mit Kürbis und Kernöl (9,90) oder auch mit Gänseleber und Trüffelchips (19,50). Pro Portion gibt es 100 Gramm Tatar.  "Nimmst zwei Stangerl, macht das einen Mann satt", so Stolzer. Wäre das auch geklärt.

Der Fleischlieferant der "Marie" ist Hannes Hönegger, er ist Bergbauer im Lungau und ist auch als "Rinderflüsterer" bekannt. "Alles bio, alles top", so Stolzer präzise über die Qualitäten seines Partners. Es wird im Lokal immer nur ein halbes Kilo Fleisch sofort verarbeitet und mariniert, das heißt: das Tatar ist immer ultra frisch und wird auch sehr schnell verkauft. Denn "Stoßzeit ist rund um die Uhr", sagt Stolzer. Die "Marie" ist ein Stehlokal. Das Geschäft hat 15 Quadratmeter Fläche. Im Extremfall, wie am ersten Wochenende nach der Eröffnung Mitte November, können 16 Leute im Laden stehen.

Das Essen wird zum Mitnehmen verkauft und entsteht, trotz aller Akribie, die Stolzer und sein junger Kollege hinterm Tresen bei der Zubereitung an den Tag legen, doch recht zügig. Neben Stolzer und Hönegger sind auch Top-Gastronom Marco Simonis und Werber Florian Mainx in der Marie engagiert: Sie zeichnen für den Rahmen, das Konzept und das Design der Tatarie mitverantwortlich.

Das Tatar kommt in gold-schwarzem Gewand nach Hause

Verpackt werden die Häppchen in schwarzen Pappschubern, die innen gold glänzend ausgekleidet sind – sie erinnern an die Geschenkboxen von Gucci und können trotzdem "komplett ins Altpapier", so Stolzer. Wie die Schachteln ist auch das komplette Innendesign von den Farben schwarz und gold dominiert.

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    Helmut Graf

    Ein bisschen Edel-Image für das gute alte Beef Tatar bringen neben den smarten Geschmacks-Varianten, den Preisen und der Location auch die Getränke. Bei den "Marie-Weinen" haben sich die vier Gründer ganz gezielt auf geschäftliche Partnerschaften mit drei weiblichen Winzern aus dem Großraum Wien festgelegt: Gemischter Satz weiß und rot (to go 13,50 Euro oder in house 25,50), Cuvée Marie (16,50 Euro/28,50) für jeweils 0,75 Liter.

    Dezent und elegant – und ein bisschen gestresst

    Die Tatar-Rezepte sind wirklich toll. Die Kombinationen sind ausgeklügelt, köstlich und überzeugend. Doch die Probierhäppchen haben die "Heute"-Redaktion nicht so ganz überzeugt: Das Brot im Verhältnis zum Topping ist zu viel und es wird gatschig, bis man es heimgetragen hat. Man hat beim Verzehr das Gefühl, 80 Prozent pampiges Brioche/Stangerl/Praliné im Mund zu haben, und ein bisschen Belag. Es fehlt der habtische Kontrast zwischen knusprigem Brot und weichem Tatar.

    Die "Marie" in der Wiener Freisingergasse verspricht auf ihrer Webseite "eine echte Wohlfühl- und Genussoase" zu sein. Mit "entspanntem und unverfälschtem Ambiente". Das Personal ist freundlich, flink und aufmerksam. Auch die Einrichtung ist top – dezent, elegant und mit einem gewissen kreativen Humor (schau über die Eingangstür). Einziger Abstrich: "Eine Oase der Ruhe" war die Marie wegen der schrillen Musik, dem hektischen Treiben in dem engen Lädchen und dem sehr lauten Kühlschrank nicht so wirklich.

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      JESSICA GOW / AFP / picturedesk.com