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Die Mega-Mücken stechen sogar durch die Kleidung

Heute Redaktion
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Frösche und Mega-Mücken überfallen die Menschen in North Carolina. Das sind Folgen von Hurrikan Florence – und jetzt wird es womöglich noch schlimmer.

So große Mücken haben die Bewohner des US-Bundesstaates North Carolina zuvor noch nie gesehen: Während wegen des Tropensturms Florence weite Teile der Region unter Hochwasser litten, herrscht nun eine Plage blutrünstiger Moskitos – diese sind dreimal so groß wie die Exemplare gewöhnlicher Arten.

Bei den Riesenmücken handelt es sich laut Michael Reiskind, Entomologe an der Universität North Carolina, um sogenannte Gallinippers oder Psorophora ciliata. Die gute Nachricht sei immerhin, dass "diese Art im Allgemeinen keine Krankheiten an den Menschen überträgt", erklärt der Wissenschaftler gegenüber dem Sender CNN.

Dennoch sind die Stiche der Gallinippers nicht ohne: "Große Mücke, großer Stechrüssel", sagt Reiskind. Da der stechende Teil bei diesen Moskitos größer sei als bei den gängigen Stechmücken, "kann ihr Stich sehr schmerzhaft sein". Die Mega-Mücke könne sogar zwei Kleidungsschichten durchstechen.

Diese Exemplare vermehren sich derzeit rasant: Noch vor dem Sturm hatte Reiskind bei Tests in der Stadt Raleigh in fünf Minuten drei Moskitos gezählt, eine Woche später waren es schon acht und zwei Wochen später 50.

Moskitos so groß wie Wespen

Cassie Vadovsky aus der Ortschaft Fayetteville veröffentlichte kürzlich ein Video auf Facebook, in dem zu sehen ist, wie Dutzende Moskitos um ihr Auto fliegen.

Die Viecher waren so groß, dass die vierjährige Tochter meinte, ihre Mutter filme Wespen. "Es war wie ein einziger großer Wirbel", sagte Vadovsky zum Portal MSN. Die Mutter habe im Auto gewartet, bis sich die Insekten beruhigten, "dann rannte ich mit den Kindern ins Haus".

Frösche, einfach überall

Moskitos sind nicht die einzige Plage, mit der die Menschen in North Carolina zu kämpfen haben. Wie der "Charlotte Observer" berichtet, explodierte nach Florence auch die Population von Fröschen und Kröten in der Küstenebene.

Auf Social Media berichten User von Tieren, die in ihren Küchen herumhüpfen, in Betten krabbeln, von Dächern auf Passanten stürzen. "Sie sind überall. Ein Frosch sprang mit sogar ins Gesicht, als ich im Bett lag", so ein Mann aus der Ortschaft Manteo.

Nach Michael wird es auch nicht besser

Die zahlreichen Pfützen, die nach Hurrikan Florence entstanden seien, hätten die "perfekten Lebensbedingungen" für die Frösche geschaffen, erklärt Biologe Jeff Hall vom lokalen Amt für Wildtierschutz.

Dass sie jetzt nach den Überschwemmungen so zahlreich in Häusern und Gärten auftauchten, sei normal. "Sie sind auf der Suche nach trockenem Boden. Darum sind sie an Orten anzutreffen, wo sie sonst normalerweise nicht hinkommen." Frösche liebten Risse, "deshalb sind so viele in Türdichtungen zu sehen", so Hall.

"Solange das Wasser nicht zurückgeht, werden die Frösche nicht verschwinden", meint er. Für die Menschen von North Carolina heißt das konkret: Sie müssen sich wohl daran gewöhnen. Immerhin zog erst vor zwei Tagen Hurrikan Michael über den Bundesstaat hinweg – mit Hochwasser und Überschwemmungen.

(kle)