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Die neuen Amazon Echo Buds im Test: Alexa an Bord

Amazon hat die zweite Generation seiner True-Wireless-Kopfhörer Echo Buds vorgelegt. Auch der hauseigene Sprachassistent Alexa ist mit an Bord.

Rene Findenig
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Die neuen Amazon Echo Buds im Test: Alexa an Bord machen die Kopfhörer schön smart.
Die neuen Amazon Echo Buds im Test: Alexa an Bord machen die Kopfhörer schön smart.
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Überraschend top bewertet wurde von Kritikern weltweit die erste Generation der Amazon Echo Buds, nur in Sachen Tonqualität haperte es noch etwas. Nun will Amazon diesen Erfolg drei Jahre später mit der zweiten Generation der hauseigenen Kopfhörer nicht nur wiederholen, sondern dieses Mal alles richtig machen. "Heute" hat die Amazon Echo Buds getestet und zeigt, was die kleinen Knöpfe in Sachen Sound, Sprachassistentin, Laufzeit und Geräuschunterdrückung bieten.

Die Echo Buds der zweiten Generation kommen um 121 Euro in einem ganz neuen Design. Die Außenseiten der Kopfhörer sind nun flach ausgefallen und zeigen das kleine "Smile"-Logo des Unternehmens, die Farbgestaltung der getesteten schwarzen Hörer (es gibt auch ein weißes Modell) ist matt und die Außenränder sind schick abgerundet. Im Vergleich zu den Vorgängern sind die Echo Buds etwas leichter geworden und bringen nun je rund 6 Gramm auf die Waage.

Tolle Sicherung, wenn die Buds nicht sitzen

Amazon liefert bei den neuen Buds auch optionale Gummibügel für einen besseren Halt mit. Bei wem also die Kopfhörer nicht so richtig mit den verschiedenen Silikon-Ohrstücken im Ohr halten, kann den Bud in ein Gummi-Gewand stecken und ihn so zusätzlich am Ohr sichern. Mit Gummibügel sitzen die Buds deutlich fester im Ohr und das Gefühl, gar keine Kopfhörer zu tragen, ist futsch, unangenehm wird der stärkere Druck allerdings nicht. Zwei Paar Gummibügel finden sich im Lieferumfang, vier Paar Ohrstöpsel-Silikon-Aufsätze.

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    Die Echo Buds der zweiten Generation kommen um 121 Euro in einem ganz neuen Design. 
    Die Echo Buds der zweiten Generation kommen um 121 Euro in einem ganz neuen Design.
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    Auch über etwas Regen oder Schweiß muss man sich keine Sorgen machen, denn die Buds sind mit IPX4 gegen allseitiges Spritzwasser geschützt. Damit sind sie auch ein idealer Begleiter beim Laufen, denn anders als viele Konkurrenten sitzen die Amazon Echo Buds recht sicher im Ohr – nichts wackelt, nichts fällt raus. Alexa als Sprachassistent macht zudem Spaß, denn selbst durch die Einrichtung begleitet die Amazon-Helferin den Nutzer bei der Inbetriebnahme der Kopfhörer.

    Die Steuerungs-Optionen sind superpraktisch

    In Verbindung mit der "Alexa"-App am Smartphone lässt sich nicht nur ein Feintuning der Buds vornehmen, der Nutzer kann auch bestimmen, welche Kommandos über Touch-Gesten am Gehäuse der Kopfhörer ausgelöst werden sollen. Auch dabei sammeln die Buds viele Pluspunkte, denn Berührungen werden verlässlich erkannt und die jeweiligen Befehle rasch und ohne hörbare Verzögerung umgesetzt. Auf der technischen und der Verarbeitungs-Seite hat Amazon hier ganze Arbeit geleistet.

    Die Alexa-App gibt es übrigens kostenlos sowohl für Android-, als auch iOS-Geräte. Doch nicht nur die Touch-, auch die Spracherkennung ist Amazon-gewohnt hervorragend. Über das Kommando "Alexa" lassen sich die Kopfhörer auf verschiedenste Weise steuern. "Lauter" und "leiser" regelt etwa die Lautstärke, "weiter" oder "zurück" springt zwischen den abgespielten Musikstücken hin und her oder per genannten Interpret oder Titel spielt man Wunsch-Musik ab. Superpraktisch!

    Steuert Smart Homes und bietet Alternativen

    Wer ein Smart-Home mit Amazon-Produkten nutzt, kann genialerweise alle vorhandenen und steuerbaren Geräte direkt über die Kopfhörer per Stimme steuern – von der Kamera über die Türklingel bis hin zum Lautsprecher. Um Alexa nutzen zu können, müssen die Buds jedoch ständig mit einem Mobilgerät wie Handy oder Tablet verbunden sein und dieses muss zwingend über eine Internetverbindung verfügen. Logisch, erwähnen wollen wir es an dieser Stelle zur Sicherheit trotzdem.

    Bei wem die verschiedenen Silikon-Ohrstücke nicht im Ohr halten, kann den Bud in ein Gummi-Gewand stecken und ihn so zusätzlich am Ohr sichern.
    Bei wem die verschiedenen Silikon-Ohrstücke nicht im Ohr halten, kann den Bud in ein Gummi-Gewand stecken und ihn so zusätzlich am Ohr sichern.
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    Die Kopfhörer müssen allerdings nicht zwingend mit der "Alexa"-App gesteuert (aber registriert!) werden, wer sie jedoch nur per Bluetooth mit dem Mobilgerät koppelt, dem entgehen Dutzende praktische Funktionen und der kann die Kopfhörer bis auf Ausnahmen nur zum Musikhören und Telefonieren verwenden. Amazon zeigt sich bei der Nutzung der neuen Kopfhörer zudem sehr offen, auch die Nutzung des Google-Assistant oder von Apples Sprachmanagerin Siri ist möglich. Das gefällt gut.

    Kopfhörer als Meisterkoch oder Sportlehrer

    Auf den Amazon-Kopfhörern lassen sich zudem bei App-Koppelung tolle Services aktivieren, von denen der Nutzer profitiert. Möglich sind alle "Routinen", die man auch von den übrigen Amazon-Lautsprechern kennt – so können die neuen Kopfhörer als smarter Fitness-Assistent dienen und Trainingsvorgaben ansagen oder als Meisterkoch fungieren und Nutzer Schritt für Schritt durch Rezepte führen. Beim Laufen fasst Alexa die Kilometer, Kalorien und Strecke übersichtlich zu einem Ergebnis zusammen, das gibt es hoffentlich bald für weitere Sportarten.

    Oder aber man nutzt sie, wie sie wohl die meisten Träger nutzen werden, nämlich zum Musikhören und Telefonieren. Bei der Herstellung hat Amazon laut Eigenangaben auf die Umwelt geachtet. Die Verpackung besteht demnach aus Holzfaserwerkstoffen, "die aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern oder recycelten Quellen bezogen wurden", so Amazon. Beim schwarzen Modell ist zudem ein Fünftel der für das Ladeetui verwendeten Kunststoffe durch die Wiederverwertung von Verbraucherabfällen gewonnen worden. Zur Nachhaltigkeit werden Wind- und Solarparks gebaut.

    Vor allem die Geräuschunterdrückung begeistert

    Beim Klang fällt anfangs sofort die sehr gute Sprachqualität auf. Anrufer sind auch bei Lärm deutlich und klar zu hören, umgekehrt sorgen die Mikrofone bei Krawall und Wind trotzdem für verständliche Gespräche bei den Angerufenen. Beim Abspielen von Musik ist der Eindruck etwas durchwachsener. Der Bass ist super abgestimmt, die Lautstärke geht recht hoch, ab der Mitte fängt aber ein minimales Rauschen an. Das ist in meisten Situation nicht wirklich hörbar, fällt aber in ganz hohen Lautstärken bei besonders schrillen Tönen auf. Kein Weltuntergang, aber das können andere Kopfhörer besser.

    Beim Klang fällt anfangs sofort die sehr gute Sprachqualität auf. Anrufer sind auch bei Lärm deutlich und klar zu hören.
    Beim Klang fällt anfangs sofort die sehr gute Sprachqualität auf. Anrufer sind auch bei Lärm deutlich und klar zu hören.
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    Trotzdem sind die Amazon Echo Buds der zweiten Generation gut abgestimmt: Tiefen, Mitten und Höhen sind ordentlich und wie sie gehören, ganz leicht wirken Melodien aber druckvoller als Stimmen. Wiederum nichts auszusetzen gibt es an der ordentlichen aktiven Geräuschunterdrückung (ANC). Dank der drei Mikrofone je Kopfhörer gibt es eine tolle Abschirmung des Umgebungslärms, vor allem tiefer Frequenzen, schrille Klänge sind aber hörbar. Hörer wie die in unseren Tests weiter führenden Sony WF-1000XM4 schlägt Amazon allerdings nicht, für den tieferen Preis reicht das Ergebnis aber sehr nah an den ANC-Primus heran. Ist es dagegen ganz ruhig, rauscht es leicht in den Amazon Echo Buds.

    Alexa an Bord von sehr guten True-Wireless-Kopfhörern

    Bei der Akkulaufzeit kommen die Amazon Echo Buds der zweiten Generation in mittlerer Lautstärke auf knapp über fünf Stunden (bei aktiviertem ANC und Alexa-Nutzung), mit dem vollen Ladebehälter gehen sich 15,5 Stunden aus, bevor die Hörer wieder geladen werden müssen. Das ist keine schlechte Leistung, aber doch deutlich hinter den Flaggschiffen von Sony, Apple, Huawei und Co.Die Ladezeit nimmt aber viel Fahrt aus dieser Kritik, denn mit nur 13 Minuten Ladezeit konnten wir wieder zwei Stunden Musik hören. Wer will, kann die Hörer übrigens nicht nur per mitgeliefertem Kabel am USB-C-Anschluss des Ladebehälters laden, sondern auch kabellos über Ladematten und Ladepads – ein "Made for Amazon"-Ladepad von Adler für die Echo Buds 2 kostet 18 Euro.

    Mit den Amazon Echo Buds der zweiten Generation sind Amazon sehr gute bis hervorragende True-Wireless-Kopfhörer gelungen, die nur beim Sound und der Akkulaufzeit etwas mehr hätten bieten dürfen. Abseits davon bekommen Nutzer eine ausgezeichnete Touch- und Sprachsteuerung, schnelle Ladezeiten, eine solide Verarbeitung und einen hohen Tragekomfort. Genial ist die Einbindung der Alexa-Services in den Kopfhörern, die so schlauer werden und nicht nur zum Telefonieren und Musikhören dienen. Das Gesamtpaket gefällt zudem mit seinem Preis von nur 121 Euro mit kabelgebundenem Etui. Wer ein kabelloses Lade-Etui will, zahlt 141 Euro, ein Ladepad dazu kommt auf 158 Euro.