Österreich

Die Polizei jagt mich, weil vor 22 Jahren mein Hund ...

Heute Redaktion
Teilen

Der Arm der Kärntner Justiz ist lang: Er greift nach 22 Jahren ins 900 Kilometer entfernte Essen (D), holt Manfred L. jetzt vor Gericht. Vorwurf: Der Deutsche ließ einst im Urlaub seinen Hund ersticken!

Im Juli 1989 machte Manfred L. (58) mit seiner Familie Urlaub am Weissensee (Kärnten). Bei einem Bootsausflug ließ er seinen Schäferhund Alf (4) im heißen Auto zurück – der Vierbeiner starb.

22 Jahre später muss der Hallenwart aus Essen (D) in Spittal an der Drau wegen Tierquälerei vor Gericht. Für L. vollkommen unverständlich: "Alle Fenster waren einen großen Spalt offen. Aber 20 Leute standen um das Auto herum, machten Alf verrückt. Er ist wohl an einem Herzschlag gestorben."

Der Deutsche wurde damals angezeigt, nahm sich einen Anwalt: "Der schrieb mir, dass die Sache erledigt sei. Denn der Richter hätte ihm bestätigt, dass ich nach dem Tierschutzgesetz gehandelt hatte." Die Kärntner Justiz widerspricht. "Das Verfahren wurde nie abgeschlossen", erklärt Sprecher Christian Liebhauser-Karl. "Herr L. wurde mehrmals vorgeladen, reagierte nie. Er ist zur Fahndung ausgeschrieben, kann hierzulande jederzeit verhaftet werden."

Doch L. war seit dem Vorfall nicht mehr in Österreich – und wird auch nicht zur Verhandlung kommen: "Die Reise kann ich mir nicht leisten. Mein neuer Anwalt wird sich um die Sache kümmern."