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Die Queen als Brexit-Verhandlerin

Weil sich das britische Parlament um einen ungeregelten Brexit sorgt, könnte die Queen höchstpersönlich an den Verhandlungstisch gebeten werden.

Heute Redaktion
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Es gilt als höchst ungewöhnlich. Die Queen wird nur äußerst selten in tagespolitische Angelegenheiten hineingezogen. Doch besondere Umstände können besondere Maßnahmen erfordern. Ein britischer Premierminister Boris Johnson, der ohne Rücksicht auf Verluste aus der EU austreten will, dürfte so ein Fall sein.

Wie die BBC am Freitagabend berichtete, könnte Queen Elizabeth II. in die Brexit-Verhandlungen verwickelt werden. Konkret geht es darum, dass konservative Gegner eines Hard Brexit in Erwägung ziehen das 93-jährige Staatsoberhaupt mit der Bitte nach Brüssel zu schicken, um dort eine Verlängerung der Brexit-Frist auszuverhandeln.

Die Abgeordneten befürchten, dass ein möglicher Premier Johnson einen Parlamentsbeschluss ignorieren könnte, der einen ungeregelten ("harten") Brexit ausschließt.

Unterdessen berichtet der "Guardian", dass die EU von sich aus einen späteren Austrittstermin anbieten könnte. Damit wäre ein wenig Zeit gewonnen. Boris Johnson fordert von der EU weitere Zugeständnisse, obwohl der Brexit-Deal fix und fertig verhandelt wurde.

Dieser Deal ist Johnson allerdings nicht gut genug. Er hatte in der Vergangenheit immer wieder angekündigt, dass er auch nichts gegen einen No-Deal-Austritt hätte. Großbritannien sollte eigentlich bis zum 31. Oktober 2019 aus der EU austreten. Ob diese Frist halten wird und wie der Austritt der Briten vonstatten gehen wird, ist völlig offen. (mr)