Wirtschaft

Die Reichsten sind noch reicher als bisher bekannt

Heute Redaktion
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Das vermögensreichste eine Prozent der österreichischen privaten Haushalte besitzt 232 Milliarden Euro mehr als bisher bekannt. Damit ist das Vermögen der reichsten Österreicher mit insgesamt rund 469 Milliarden Euro fast doppelt so groß wie bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Linz, die von den Arbeiterkammern Wien und Oberösterreich in Auftrag gegeben wurde.

Das vermögensreichste eine Prozent der österreichischen privaten Haushalte besitzt 232 Milliarden Euro mehr als bisher bekannt. Damit ist das Vermögen der reichsten Österreicher mit insgesamt rund 469 Milliarden Euro fast doppelt so groß wie bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Linz, die von den Arbeiterkammern (AK) Wien und Oberösterreich in Auftrag gegeben wurde.

Auf Basis der von der Österreichischen Nationalbank veröffentlichten Vermögensverteilung haben Ökonomen der Universität Linz das Privatvermögen an der - bisher lückenhaft erfassten - Spitze der Vermögenshierarchie neu berechnet. Das Ergebnis lässt staunen: Das reichste Prozent verfügt nach neuen Berechnungen über fast eine halbe Billion Euro - nämlich rund 469 Milliarden Euro.

Das ist beinahe doppelt so viel wie bisher bekannt war. Der Anteil des obersten Prozents der privaten Haushalte am Gesamtvermögen des Landes steigt damit von 22,9 Prozent auf 37 Prozent an. "Mehr als ein Drittel der gesamten Privatvermögen konzentriert sich auf nur ein Prozent der privaten Haushalte", bilanziert Johann Kalliauer, Präsident der AK Oberösterreich.

Arbeiterkammern fordern Millionärssteuer

Eine Vermögenssteuer für Millionäre sei daher für mehr Verteilungsgerechtigkeit ein "wichtiger und richtiger Schritt", so Kalliauer. Auch sein Wiener Kollege Rudi Kaske schließt sich der Forderung an. Eine solche Millionärssteuer betreffe nur die reichsten fünf Prozent der Haushalte, denn nur dort betrage das durchschnittliche Nettovermögen mehr als eine Million Euro. "Eine Millionärssteuer ist, soll und kann daher keine Mittelschichtsteuer sein. Sie ist ein gerechter Beitrag der ganz Reichen", so Kaske.

Weitere Ergebnisse der Studie im Überblick:


Das geschätzte Gesamtprivatvermögen verändert sich durch die Neuberechnung vor allem im vermögensreichsten obersten Prozent der Verteilung: Das Durchschnittsvermögen im obersten Prozent verdoppelt sich durch die Hinzurechnung von 6,4 Millionen auf 12,7 Millionen Euro pro Haushalt.
Das gesamte Nettovermögen der privaten Haushalte erhöht sich um etwa ein Viertel der bisher bekannten etwa einen Billion Euro auf nun 1,25 Billionen Euro.
Die reichsten zehn Prozent haben mit 69 Prozent des Gesamtvermögens mehr als doppelt so viel wie die 90-prozentige Bevölkerungsmehrheit (31 Prozent des Gesamtvermögens).

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