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Die Staatsoper machte auf Corleone!

Heute Redaktion
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"Der Pate" hätte Sonntagnacht seine helle Freude gehabt: Auf der Bühne der Staatsoper gingen singende Mafiosi in die Vollen - und das nicht nur beim Griff in den Pomadentopf.

"Der Pate" hätte Sonntagnacht seine helle Freude gehabt: Auf der Bühne der Staatsoper gingen singende Mafiosi in die Vollen – und das nicht nur beim Griff in den Pomadentopf.

Leos Janáceks Meisterwerk "Aus einem Totenhaus" (Uraufführung 1930) wurde im großen Stil von einem Straflager in die Unterwelt von heute transportiert – Nackerbatzln, Schlägereien und Gruppenzwang inklusive. Das Thema der Oper, der Massenmensch, das Individuum gefangen im Kollektiv, ist aktueller denn je. "Wir alle sind doch in irgendeinem System gefangen.

Bei der Mafia kommt man zu Lebzeiten gar nicht mehr raus", betont Regisseur Peter Konwitschny – und schupfte das arglose Premierenpublikum ohne Vorwarnung ins Mafia-Milieu.Stars wie Christopher Maltman, Herbert Lippert und die einzige weibliche Partie, Dirne Donna Ellen, lassen ihrer kriminellen Energie nämlich auch abseits der Bühne freien Lauf. Dirigent Franz Welser-Möst bringt’s auf den Punkt: "Das Stück geht an die Eingeweide!"