Eine Taube als blinder Passagier?

Wer fährt denn hier mit? Tatsächlich entdeckte unsere "Heute"-Leserreporterin Barbara am Samstag in der 5er Bim einen "blinden Passagier".

"Eine Taube fuhr mit", schreibt sie an "Heute". "Als der Vogel merkte, dass er keine Maske auf hatte, sprang er jedoch schnell wieder aus der Straßenbahn", schreibt unsere kreative Leserreporterin. 

Die Taube als "blinder Passagier"?

Wir konnten die Fakten dieser Geschichte nicht überprüfen, denn die Taube war für uns leider nicht erreichbar. Wir finden aber den Zugang von Barbara lustig und kreativ und bedanken uns für die Zusendung! Es kommt wohl nicht so oft vor, dass eine Taube in der Bim mitfährt. 

Woher stammt eigentlich der Spruch "blinder Passagier"? 

Der Begriff "Blinder Passagier"  steht für einen Reisenden, der sich versteckt, weil er kein Ticket hat. Er will nicht entdeckt werden, unsichtbar bleiben - daher wird er als blind bezeichnet. Auch andere Dinge, die man nicht sehen kann, werden manchmal als blind bezeichnet, wie beispielweise eine blinde Klippe. Eine Klippe, die knapp unter dem Wasser ist, und daher gefährlich ist, weil man sie nicht sehen kann, nennt man auch blinde Kippe. Oder eine unsichtbare Naht bei einem Kleidungsstück kann man auch blinde Naht nennen.

Ursprünglich kommt der Begriff aus dem 18. Jahrhundert. Damals reiste man noch mit der Postkutsche. Man beschrieb so Reisende, die nicht an Poststationen zu oder ausstiegen, sondern von unterwegs zustiegen und dann wieder unaufffälig runterstiegen. So konnte man sie nicht kontrollieren. Man nannte sie, laut der "Geselleschaft für deutsche Sprache" auch blinder Postfahrer, blinder Postreisender, Postrutscher oder Postschleicher.

Heute nennt man "blinde Passagiere" eigentlich nur noch im Zusammenhang mit Schiffs- oder Flugreisen von einem unberechtigten Mitreisenden als einem blinden Passagier. In Bus und Bahn dagegen nennt man einen solchen umgangssprachlich einen Schwarzfahrer. Daher müsse man die Taube auch eigentlich als Schwarzfahrer bezeichnen.