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Die teuersten Deleted Scenes der Filmgeschichte

Teuer und im Kasten, aber am Ende nicht im Kino zu sehen: Diese bombastischen Filmszenen fielen der Schere zum Opfer.

Heute Redaktion
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Emma Stone und Ryan Gosling in "Gangster Squad"
Emma Stone und Ryan Gosling in "Gangster Squad"
Bild: Wilson Webb

Wieviele Millionen Filmemacher und Produktionsfirmen auch in eine Szene stecken - dass diese es auch in den fertigen Film schafft ist nicht garantiert. "Screen Rant" hat die teuersten Deleted Scenes der Kinogeschichte zusammengefasst. Wir präsentieren Ihnen hier die Top Ten:

Die angegebenen Kosten sind Schätzungen, die an die Inflation angepasst wurden.

10. "Der Zauberer von Oz"

Was wurde geschnitten: Jitterbug Dance. Kosten: 1.013.678 Dollar

Fünf Wochen lang dauerte es, eine sechsminütige Szene zu proben und auf Film zu bannen, in der die Hauptfiguren von einem giftigen Insekt gestochen werden und in einen tranceartigen Tanz verfallen. Der Grund für den Cut war denkbar simpel: Der Film war zu lang.

9. "Dr. Strangelove"

Was wurde geschnitten: Die finale Tortenschlacht. Kosten: 2.108.153 Dollar

Ein bis zwei Wochen lang drehte Stanley Kubrick die Tortenschlacht, mit der er "Dr. Strangelove" enden lassen wollte. An jedem Tag wurden mindestens 2.000 Fortnum & Mason Torten zerstört. Dass die Szene es nicht in die Kinofassung des Kultfilms schaffte, liegt an dem Dialogschnipsel "…our President has been struck down by a pie in the prime of his life." Nach der Ermordung von John F. Kennedy wurde die teure Szene wegen dieses einzelnen Satzes geschnitten.

8.  "Gangster Squad" 

Was wurde geschnitten: Theater Szene. Kosten: 2.060.313 Dollar.

Auch "Gangster Squad" wurde aufgrund einer Tragödie um eine kostenintensive Szene erleichtert. Nach einem Amoklauf während einer Kinovorstellung von (Colorado, Juli 2012), strich man eine entscheidende Szene aus "Gangster Squad". In dieser hätten Killer mit Tommy Guns ein Kinopublikum dezimiert.

7.

Was wurde geschnitten: Eric Stoltz Szenen. Kosten: 8.984.805 Dollar.

Michael J. Fox war der Wunschkandidat für die Hauptrolle der kultigen Sci-Fi-Komödie, musste aufgrund terminlicher Kollisionen mit seiner TV-Serie "Family Ties" (deutscher Titel: "Familienbande") jedoch absagen. Eric Stoltz ersetzte ihn als Marty McFly und absolvierte fünf Wochen Dreh. Das fertiggestellte Material fiel der Schere zum Opfer, als Stoltz gefeuert wurde und am Ende doch noch Fox die Hauptrolle übernahm.

6. "Little Shop of Horrors"

Alternatives Ende. Kosten: 10.819.990 Dollar.

Das düstere Ende, das Regisseur Frank Oz und Drehbuchautor Howard Ashman für "Little Shop of Horrors" vorgesehen hatten, gefiel dem Test-Publikum nicht. Die mörderische Protagonisten-Pflanze verschlingt die menschlichen Hauptfiguren des Films und übernimmt anschließend die Welt. Ein Fünftel des Budgets, die Arbeit von über 50 Puppenspielern, ein Jahr Arbeit an den Special Effects, fünf Wochen Dreh und zwölf Minuten Film wurden aus der Kinoversion des Streifens geschnitten und ein anderes Ende entwickelt.

5. Man of Steel

Was wurde geschnitten: Alternatives Intro. Kosten: 12.018.546 Dollar.

Eigentlich hätte der Film mit einer sechsminütigen, dialogfreien Sequenz begonnen, in der Baby Superman via Raumschiff im Vorgarten der Kents landet. Eine schöne und auch sehr teure Passage, die letztlich aus zwei Gründen gestrichen wurde: Zu lange ist kein einziges Wort zu hören; und das Publikum war bereits bestens mit der Origin-Story von Superman vertraut. (Zack Snyder hielt das allerdings nicht davon ab, sie nochmal in zu erzählen.)

4. "The Man Who Killed Don Quixote"

Was wurde geschnitten: Gesamter Film. Kosten: 21.995.505 Dollar

Nördlich von Madrid drehten Terry Gilliam, und Jean Rochefort im Jahr 2000 den Film "The Man Who Killed Don Quixote". Erst verhinderte der Lärm einer angrenzenden Militärbasis die nötigen Audioaufnahmen, dann überschwemmte eine Flut das Gebiet. Als bei Jean Rochefort auch noch ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde, bedeutete das das Ende der Produktion. Zumindest lieferte das bereits gedrehte Material die Grundlage für die Doku "Lost in La Mancha".

"X-Men: Zukunft ist Vergangenheit"

Was wurde geschnitten: Rogues Szenen. Kosten: 22.580.645 Dollar

Mit den Anpassungsfähigkeiten von Täuschungstalent Mystique (Jennifer Lawrence) ausgestattet, machen tödliche Roboter in "Zukunft ist Vergangenheit" Jagd auf Mutanten. Logisch betrachtet hätten sie dazu auch Rogues Absorbtions-Kräfte benötigt (Mystique kann nur Äußerlichkeiten, nicht aber Fähigkeiten imitieren). Das war ursprünglich auch so geplant, wurde dann aber als zu kompliziert aus dem Film gestrichen. Die 17 zusätzlichen Minuten mit Rogue (Anna Paquin) gibt's im "Rogue Cut" der DVD zu sehen. Paquin allein soll für den Dreh des letztlich nicht in der Kinofassung verwendeten Materials über zweieinhalb Millionen Dollar Gage bekommen haben.

2. World War Z

Was wurde geschnitten: Der gesamte dritte Akt. Kosten: 26.042.620 Dollar.

Brad Pitt wollte aus "World War Z" einen blutigen Zombie-Thriller machen, doch das Studio spielte nicht mit. In der Kinofassung fehlen daher nicht nur allerlei geplante Grauslichkeiten, sondern auch der gesamte dritte Akt des Films. In dem Moment, in dem Pitts Figur Gerry Lane in Israel in ein rettendes Flugzeug steigt, endet die ursprüngliche Version. Im fertiggedrehten dritten Akt des Films landete Lane in Russland, wo er für die Armee zwangsrekrutiert wurde, um gegen Untote zu kämpfen. Lanes Frau arbeitete währenddessen als Sexsklavin, um ihre Familie am Leben zu erhalten. Zu düster für das Mainstreamkino. Wie man sich Skriptänderungen und Nachdreh leisten konnte, verrät der Honest Trailer von "World War Z":

1. "Cleopatra"

Was wurde geschnitten: Ein Drittel des Films. Kosten: 120.596.628 Dollar.

Joseph L. Mankiewicz' Monumentalfilm aus dem Jahr 1963 wurde zwar ein riesiger Erfolg, konnte sein gigantisches Budget aber dennoch nicht einspielen. Die Dreharbeiten waren katastrophal verlaufen. Erst hatte man die sündteuren Kulissen in London errichtet, dann zog die Produktion nach Rom um, und der Bau begann bei Null. Hauptdarstellerin Elizabeth Taylor wäre beinahe am Set gestorben und musste mittels Luftröhrenschnitt gerettet werden. Am Ende war "Cleopatra" sechs Stunden lang. Fürs Kino schnitt Mankiewicz den Streifen auf drei Stunden zusammen, auf Video gibt es einen vierstündigen Cut, bei dem nur ein Drittel des ursprünglichen Materials fehlt. 

  (lfd)

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