Österreich

Umfrage sagt Beben bei Burgenland-Wahl voraus

Heute Redaktion
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In neun Tagen wählt das Burgenland einen neuen Landtag. Der TV-Sender Puls24 veröffentlichte am Freitag eine große Umfrage. Hans Peter Doskozil kann sich auf einen Erdrutschsieg einstellen, die FPÖ stürzt ab.

Am 26.1. wird im Burgenland zu den Urnen geschritten, es ist die erste Wahl nach der Bildung der türkis-grünen Regierung auf Bundesebene. Dies dürfte allerdings wenig Auswirkungen auf das Ergebnis haben. Laut einer vom Fernsehsender Puls 24 in Auftrag gegebenen Umfrage des Institutes Karmasin Research & Identity kann der amtierende Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit einem mehr als starken Ergebnis rechnen.

Doskozil über Niessl-Ergebnis

Doskozil, so die Umfrage (500 Befragte, Schwankungsbreite 4,5 Prozent), könnte am Sonntag in einer Woche mit 43 Prozent der Stimmen rechnen. Dies wäre sogar noch besser als das 2015-er-Ergebnis von Langzeit-Landeshauptmann Hans Niessl (42 Prozent). Zum Vergleich: Bei der Nationalratswahl kamen die Roten in einer ihrer letzten Hochburgen auf gerade einmal 29,4 Prozent der Stimmen. Blamabel dürfte das Ergebnis der Freiheitlichen ausfallen. Obwohl die FPÖ seit 2015 (weitestgehend skandalfreier) Koalitionspartner der SPÖ sind, verlieren sie knapp ein Drittel ihrer Wähler, stürzen laut Umfrage um 5 Prozentpunkte ab. Eine rot-blaue Regierung dürfte sich aber wieder ausgehen.

ÖVP hinter Erwartungen

Für die ÖVP, die dank der Beliebtheitswerte von Sebastian Kurz bei der Nationalratswahl im September noch auf Platz eins im Burgenland gesegelt war, ist das Wachstum überschaubar. Ein Plus von 2,9 Prozent zeichnet sich ab, der Rückstand auf die SPÖ bleibt laut Meinungsforscherin Karmasin jedoch zweistellig. Auch die Grünen können die Regierungsbildung, darauf deutet zumindest die Umfrage hin, nicht für ein zweistelliges Ergebnis nützen. Ein Plus scheint aber drinnen. Für Liste Burgenland und Neos wird ein Einzug in den Eisenstädter Landtag schwierig.

Die Umfrage im Detail:

Steiner, Tschürtz hinter eigener Partei

Bei der (fiktiven) Frage einer Landeshauptmann-Direktwahl kann Hans Peter Doskozil den Amtsinhaber-Bonus voll ausspielen. Mehr als die Hälfte aller Befragten würde ihn gerne direkt ins Landeshauptmann-Büro wählen. Der im Wahlkampf blasse VP-Kandidat Thomas Steiner hinkt den Umfragedaten der Partei hinterher, ebenso Vize-Landeschef Johann Tschürtz und Regina Petrik.

Die Landeshauptmann-Direktwahl

Doskozil: Alles offen

Ein spannender Wahltag zeichnet sich für 26.1. also ab. "Heute.at" wird den ganzen Tag über live berichten und Punkt 16.00 Uhr die erste Hochrechnung präsentieren. Hans Peter Doskozil hält übrigens nicht um jeden Preis an Rot-Blau fest, sondern lässt sich alle Optionen offen: "Eine Koalition ist inhaltlich mit allen hier möglich", sagte er am Donnerstag in einer ORF-Diskussion. Zuerst sei der Wähler am Wort. Steiner will, dass die stärkste Partei den Landeshauptmann stellt – das heißt, für die VP kommt nur eine Koalition mit der SPÖ infrage. Petrik wünscht sich bei einer Regierungsbeteiligung das Klima- und Mobilitätsressort.