Wien

In dieser Firma arbeiten Wiener 4 Tage bei vollem Lohn

Das Unternehmen epunkt arbeitet seit November 2022 in der 4-Tage-Woche. Seitdem arbeiten 300 Mitarbeiter 34 Stunden pro Woche – bei vollem Lohn.

Heute Redaktion
Ein österreichisches Unternehmen mit einer Dependance in Wien betreibt seit November die 4-Tagewoche im Test – und ist mit der Effizienz sehr zufrieden. Auch die Angestellten sind glücklich.
Ein österreichisches Unternehmen mit einer Dependance in Wien betreibt seit November die 4-Tagewoche im Test – und ist mit der Effizienz sehr zufrieden. Auch die Angestellten sind glücklich.
Getty Images (Symbolbild)

"Jedes Unternehmen sollte sich mit der 4-Tage-Woche befassen. Dieses Thema ist gekommen, um zu bleiben“, sagt epunkt-Geschäftsführerin Andrea Bertl im "Kontrast"-Gespräch. epunkt vermittelt IT- und Engineering-Fachkräfte. Seit November 2022 gilt in dem Recruiting-Unternehmen, das auch einen Standort in Wien, Linz und Graz unterhält, die 34-Stunden-Woche. Die rund 300 Mitarbeitern verabschieden sich nun immer schon am Donnerstag ins Wochenende, ohne Lohnverlust.

"4-Tage funktioniert"

"Wir haben uns immer schon für die 4-Tage-Woche interessiert. Zum einen, weil wir stets gern am Puls der Zeit sind und zum anderen, weil es bereits internationale Studien dazu gegeben hat, die zeigen, dass es funktioniert", erzählt Andrea Bertl. Das Thema rückte auch in den Fokus, als sich die Personalsuche schwierig gestaltete. "Dann haben wir gesagt, wir brauchen etwas, das für Mitarbeiter:innen einerseits wie ein Kleber und andererseits wie ein Magnet wirkt". Dabei musste der Umsatz stabil bleiben – und es funktionierte. Warum? das belegen auch internationale Studien: Trotz geringerer Arbeitszeit kann die Produktivität gesteigert werden, war im "Kontrast" zu lesen. Bis das gelang, dauert es jedoch eine Weile. Die Mitarbeiter mussten sich umstellen.

Würde offenbar werden, dass es dauerhaft nicht funktioniert, würde man das Modell wieder kippen. "Aber unser großes Ziel ist natürlich, das nicht zu tun, sondern der ganzen Welt und uns selbst und allen Kritikern zu beweisen, dass es möglich ist", so Bertl. Die vergangenen Monate scheinen ihnen Recht zu geben: Bis jetzt liegen sie sehr gut im Budget. Und mehr Druck und Stress empfänden die Angestellten eben auch nicht: "90 Prozent der Mitarbeiter nutzt die 4-Tage-Woche sehr überzeugt. Das ist sicher unser stärkster und beliebtester Benefit, den wir haben". Eine 3-Tage-Woche würde übrigens nicht funktionieren, so ihr Fazit.

236 österreichische Unternehmen sind pro 4-Tage-Woche

Eine Arbeitszeitverkürzung ist gar nicht mehr so exotisch, wie es vielleicht scheint. In einer Umfrage vom Sommer 2021 wurde bereits deutlich, dass es für 83 Prozent von 236 befragten Unternehmen in Österreich denkbar wäre, eine 4-Tage-Woche zu etablieren. 

"Es wäre vermessen zu sagen, dass überall eine 4-Tage-Woche möglich ist. Aber ich finde, jedes Unternehmen sollte sich mit dem Thema auseinandersetzen. Gerade im Sinne des Fachkräftemangels. Denn das Thema ist gekommen, um zu bleiben." Nicht nur weil es seit bereits knapp 50 Jahren keine Arbeitszeitverkürzung gab – obgleich sich die Arbeitswelt im gleichen Zeitraum radikal verändert hat und neue Arbeitsmethoden die Produktivität gesteigert haben, sondern auch, weil es "wichtig und notwendig ist, die Arbeitszeit zu verkürzen, weil es einfach auch sehr viel anstrengender geworden ist.“

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
    26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
    Denise Auer, Helmut Graf
    Mehr zum Thema