Szene

Die wahrscheinlich langweiligste Raab-Show überhaupt

Am Donnerstag flimmerte "Fame Maker" zum ersten Mal im TV. Wirklich überzeugen konnte die Show nicht.

David Slomo
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Raab hat sich womöglich ein wenig überschätzt.
Raab hat sich womöglich ein wenig überschätzt.
picturedesk/prosieben

Das Konzept der Sendung ist so einfach, dass Kult-Entertainer Stefan Raab lediglich 30 Sekunden brauchte, um den Prosieben-Boss zu überzeugen: Kandidaten performen unter einer schalldichten Kuppel. Das heißt, man hört sie nicht singen, sieht aber ihren Auftritt. Die Jury, bestehend aus Luke Mockridge, Caroline Kebekus und Teddy Teclebrhan, muss dann entscheiden, ob sie aus dem Teilnehmer einen Star formen können - ohne jemals die Stimme gehört zu haben. Raab selbst ist zur Enttäuschung vieler Zuschauer nicht in der Show zu sehen. Bereits zu Beginn wurde erklärt, dass der Moderator in der Regie sitzt und Chips isst.

Klingt eigentlich nach einem witzigen Konzept. Jedoch wurde die Show am Donnerstag zu einem langatmigen Marathon. Die Gründe sind schnell geliefert: Die Kandidaten wurden nach ihrem Auftritt lang und breit vorgestellt. Egal, ob sie weitergekommen sind oder nicht. Man wusste als Zuseher also schon, dass man diese Person wohl nie wieder im TV sehen wird. Dennoch erfuhr man noch welchen Job der Teilnehmer hat, wie die Eltern heißen und was die Leute in ihrer Freizeit am liebsten machen.

Luft nach oben

Zusätzlich war der Fokus stark auf der Comedy-Jury, die sich in ihrer Rolle aber wohl nicht so wohl fühlte. Bei ihren Programmen verkaufen sie die größten Hallen in Österreich und Deutschland aus. Da sind die Gags aber vorgeschrieben und auf das Publikum abgestimmt. Spontane Witze gelingen den Komikern kaum. Jedoch lag der Druck auch auf ihnen. Immerhin mussten sie für Stimmung sorgen, während es im Studio mucksmäuschenstill war. Da fallen dann auch Sprüche wie, "Nennt man das Creolen, diese Hula-Hoop-Reifen im Ohr?" oder, "Kennt ihr diese Bars am Strand, die bis ganz spät was zu essen haben?" Naja. Kann man darüber lachen, muss man aber nicht.

Dieses Prinzip geht jetzt noch einige Wochen so, bevor es dann zum Finale kommt, welches tatsächlich unterhaltsam sein könnte. Denn in der letzten Sendung treten dann die Kandidaten auf und präsentieren ihr "Talent" dem Publikum, welches einen der Teilnehmer zum Star kürt. Der Gag an der Sache: Die meisten haben gar kein Talent.

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