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Die weiblichen "Ghostbusters": Spoilerfreie Review

Heute Redaktion
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1984 eroberten die "Ghostbusters" die Herzen und Börserln der Kinofans im Sturm, nun kehren sie in weiblicher Hauptbesetzung auf die Leinwand zurück. Im Netz fing sich das Remake (vor seiner Premiere) Unmengen an Watschen ein. Wir verraten Ihnen, was Sie sich vom neuen "Ghostbusters"-Streifen erwarten können!

1984 eroberten die "Ghostbusters" die Herzen und Börserln der Kinofans im Sturm, nun kehren sie in weiblicher Hauptbesetzung auf die Leinwand zurück. Im Netz fing sich das Remake (vor seiner Premiere) Unmengen an Watschen ein. Wir verraten Ihnen, was Sie sich vom neuen "Ghostbusters"-Streifen erwarten können!

Die erste Regel für Remakes von Kultfilmen: Lass es sein! Die zweite Regel für Remakes von Kultfilmen: Ernsthaft, lass es einfach sein!! Die dritte Regel für Remakes von Kultfilmen: Wenn's denn unbedingt sein muss, wenn du einen allseits beliebten Klassiker unbedingt zur Schlachtbank führen willst, besorg dir den perfekten Regisseur, den perfekten Cast, das perfekte Drehbuch, finde die perfekte Abstimmung zwischen Ehrerbietung des Originals und frischen Ideen, befriedige die bestehende Fanbase und beeindrucke ein neues, jüngeres Publikum.

Es ist praktisch unmöglich, ein weltberühmtes Stück Kinogeschichte neuzuverfilmen, ohne jemandem auf die Füße zu treten. Der neue "Ghostbusters" ramponierte allein schon mit der Ankündigung, Frauen auf Geisterjagd zu schicken, zahlreiche Zehen. Der grauenhafte erste Trailer () zementierte den Negativ-Hype schließlich in den Foren der virtuellen Welt ein. Der fertige Film ist klar besser als sein Ruf...

Nicht perfekt, aber sehenswert

Das Remake beginnt stark, Charaktere, Story und Gags sammeln erste Sympathiepunkte. Der Plot: Die Wissenschaftlerin Erin Gilbert (Kristen Wiig) will auf der Columbia University durchstarten, als sie von einer Jugendsünde heimgesucht wird - einer Publikation aus dem Bereich der paranormalen Forschung. Als sie ihre alte Freundin und Kollegin Abby Yates (Melissa McCarthy) bittet, das einst gemeinsam veröffentlichte Werk in der Versenkung verschwinden zu lassen, entbrennt bei einer Spukhausbesichtigung samt echtem Geist Erins alte Leidenschaft. Gemeinsam mit Abby, Technikfreak Jillian Holtzman (Kate McKinnon) und der taffen New-York-Expertin Patty Tolan (Leslie Jones) gründet sie die Ghostbusters.

Die Reunion von Abby und Erin liefert den ersten Durchhänger des Films. Ein paar vorpubertäre Witzelchen später bekommen wir (in der Spukhausszene) noch ein peinliches Product Placement serviert, haben die Tiefpunkte des Remakes aber erfolgreich hinter uns gebracht. Es folgt ein guter Mittelteil, in dem die Ghostbusters ihren ersten Geist fangen, die Herkunft ihres berühmten Logos erklären, den grandios witzigen Chris Hemsworth als Rezeptionist anstellen, echte Tweets verärgerter Fans vorlesen, etc etc. Wie angekündigt ist der Originalcast in Gastauftritten zu sehen. Nur eine dieser Cameos soll hier verraten werden (da man sie sonst verpassen könnte): Der verstorbene Harold Ramis ist im Gang vor Erins Büro an der Columbia als Büste zu sehen.

Vieles passt also im neuen "Ghostbusters", wirklich schwach sind nur der menschliche Bösewicht des Films und das unsägliche Cover des alten Titelsongs geworden. Regisseur Paul Feig beweist einmal mehr sein Händchen für weibliche Actionkomödien, die vier Hauptdarstellerinnen ihre Genialität als Comediennes. Der Zwang, dem Original alle Würden zu erweisen, ist dem Streifen aber ganz klar anzumerken. Für das Remake eines Kultfilms ist "Ghostbusters" dennoch sehr gut geglückt - sicher nicht perfekt, aber absolut sehenswert.

"Ghostbusters" startet am 5. August in den österreichischen Kinos.