Wien

80.000 Euro für "kostenloses Bluten" an Wiener Schulen

Das Wiener Kinder- und Jugendparlament geht ins große Finale: 20 Projekte wurden beschlossen, eine Million Euro nimmt die Stadt dafür in die Hand.

Heute Redaktion
Das Kinder- und Jugendparlament in Wien geht ins große Finale: 20 neue Projekte um eine Million Euro wurden beschlossen und sollen nun umgesetzt werden.
Das Kinder- und Jugendparlament in Wien geht ins große Finale: 20 neue Projekte um eine Million Euro wurden beschlossen und sollen nun umgesetzt werden.
Sabine Hertel

"Dein Wien for Future" lautete das Motto: Drei Mal tagte im Vorjahr das wienweite Kinder- und Jugendparlament, in dem der Nachwuchs seine Ideen für eine lebenswerte Stadt einbringen konnte. Rund 300 Jungwiener zwischen 5 und 20 Jahren diskutierten über die Zukunft, am Programm standen Themen wie Klima, Mobilität und Stadtgestaltung.

Von "Kostenlos Bluten" bis zur App "Safe together"

Am Montag stand das große Finale vor der Tür: Nach einer Abstimmungsphase von vier Wochen, an der 3.100 junge Wiener teilnahmen, wurden schließlich die Sieger gekürt. Aus 67 Projekten gingen 20 hervor, die den Kids am meisten am Herzen liegen. Diese werden nun mit einer Million Euro aus dem Stadtbudget umgesetzt.

So wünschen sich die Jungwiener unter dem Motto "Kostenlos Bluten" etwa Menstruationsartikel an fünf Schulen zur freien Entnahme. In Zusammenarbeit mit der Blindenschule sollen mehr Fühlstreifen für blinde Menschen angebracht werden. Zum Stichwort "Flopsy" soll es psychologische Hilfe für junge Menschen geben, die App "Safe together" soll Frauen vernetzen. Für das leibliche Wohl sollen Beerensträucher und Obstbäume sorgen – gesundes Naschen quasi. Für all jene, die sich neuwertige Schultaschen nicht leisten können, werden an drei Schulen Spendenboxen aufgestellt.

Nächste Runde im Herbst 2023 geplant

Die Filmreihe "Mein Kopf – mein Kopftuch – meine Entscheidung!" wird ebenso eingeführt wie eine grüne Bücheroase, ein Wasserbrunnen und eine Powerstation zum Handyladen. Fix sind auch Gehsteigerweiterungen, Parkletts, ein Golf Parcour, eine Klettermöglichkeit, ein Rollstuhl- und Fahrradpark oder optische Verschönerungen der Schulen sowie ein Motorikpark in Hernals. Im "Café Regenbogen" werden Workshops mit Sexualpädagogen für Kinder ab 12 Jahren abgehalten, in der Parkanlage Bodenstedtgasse wird künftig Strom durch Radfahren erzeugt. 

Die Siegerprojekte gehen aus einem breiten Beteiligungsprozess hervor. Schon im Herbst 2021 hatten Kids die Möglichkeit, ihre Ideen einzureichen. Aus über 250 eingereichten Ideen wurden konkrete Projekte erarbeitet – Vertreter aus 27 Abteilungen der Stadt sowie Bezirksvertreter unterstützten dabei. Die Siegerprojekte werden nun nach und nach umgesetzt. Den Start machen kleinere Initiativen im Laufe des nächsten Jahres, für größere bauliche Maßnahmen wie eine Gehsteigerweiterung braucht es mehr Zeit für Planung. Im Herbst 2023 geht das Kinder- und Jugendparlament in die nächste Runde.

Wiederkehr: "Wien ist europaweit Vorreiter!"

Für Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr ist die Mitsprache und Mitgestaltung von jungen Menschen in einer Demokratie unerlässlich: "Wien ist hier europaweit Vorreiter und kommt dem Ziel zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt der Welt zu werden, Stück für Stück näher. Kinder und Jugendliche bestimmen erstmals in der Wiener Geschichte direkt über das Stadtbudget mit und können die Stadt nach ihren Vorstellungen gestalten. Ich bin stolz, dass wir es in einem breiten Beteiligungsprozess geschafft haben, ein gemeinsames Bild für das Wien von morgen zu zeichnen."

Jugendliche begeistert: "Eine große Chance für uns"

Stolz sind auch die Jugendlichen selbst – Mayar Dawoud ist eine von 300 Abgeordneten aus dem Kinder- und Jugendparlament: "Für uns ist das Projekt eine große Chance für politisches Handeln. Besonders gefallen hat mir, dass ich persönlich mit Politikern und Mitarbeitern der Stadt Wien über meine Anliegen und Interessen sprechen konnte. Solche Angebote sollte es auf jeden Fall öfter geben!"

"Die Ergebnisse der Abstimmung machen nochmals klar, wie kreativ und engagiert die Jungwiener, die an unserem europaweit einzigartigen Projekt mitgewirkt haben, sind. Es ist sensationell, dass wir nun so viele Ideen umsetzen können, die zeigen, dass das Gemeinsame bei uns in der Stadt großgeschrieben wird", freut sich auch SPÖ-Jugendsprecherin Marina Hanke. Mehr Infos zum Projekt finden Sie unter www.junges.wien.gv.at

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