Österreich

Dienstwagenaffäre: Bezirkshauptfrau suspendiert

Heute Redaktion
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Bild: Zell am See-Kaprun

In Zell am See ist Bezirkshauptfrau Rosemarie Drexler wegen einer Dienstwagenaffäre suspendiert worden. Die 61-Jährige war wegen Ungereimtheiten bei den Kilometern ihres Dienstfahrzeugs in Kritik geraten. Außerdem soll ihre Behörde zahlreiche Strafverfahren unerledigt liegen gelassen haben.

Das Land Salzburg sprach am Mittwoch gegen Drexler und den Leiter des Strafamtes Suspendierungen aus. Zudem wird wegen Drexlers Dienstauto eine Sachverhaltsdarstellung an die Korruptionsstaatsanwaltschaft übermittelt, teilte Personal-Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) mit.

Nicht erledigte Strafverfahren

Neben den Vorwürfen im Zuge der Dienstwagenaffäre wurde zudem Anfang Juli bekannt, dass in ihrer Behörde offenbar zahlreiche Strafverfahren unerledigt liegen geblieben seien und dadurch offenbar mehrere 100.000 Euro an Forderungen offen stünden. Ende des Monats erstattete die Interne Revision dann einen Zwischenbericht, woraufhin die Anzeigen gegen Drexler und den Leiter des Strafamtes ausgedehnt wurden. Die Rede ist jetzt auch von zu wenig Präsenz in der Behörde und von Versagen als Führungskraft.

Bis Wochenbeginn langten die Stellungnahmen der beiden beim Land ein. "Beide Führungskräfte konnten in ihren Stellungnahmen die gegen sie erhobenen Vorwürfe nicht ausreichend entkräften. Aus diesem Grund wird gegenüber den beiden die Suspendierung mit sofortiger Wirkung ausgesprochen", so Schwaiger.

Aus diesem Grund sei für ihn auch die Pensionierung Drexlers - sie hat kürzlich den Antrag eingebracht - zum jetzigen Zeitpunkt keine Option gewesen, so der Landesrat. Außerdem wurde gegen beide ein Disziplinarverfahren eingeleitet, das im Falle Drexlers bis zur Klärung des strafrechtlichen Verdachtes unterbrochen wird.

Beide legen Rechtsmittel ein

Beide Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ein Rechtsmittel gegen die Suspendierung einzulegen. Drexlers Anwalt Ulrich Sinnißbichler kündigte eine solche umgehend an. Auch der Leiter des Strafamtes, der mittlerweile dienstfreigestellt ist, wird Rechtsmittel gegen die Suspendierung ergreifen. Das kündigte sein Rechtsanwalt Thomas Schwab an.

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