Jeans, Schal, Mäntel und mehr

Diese 10 Kleidungsstücke können dich krank machen

Allergien, Augenschäden, Panikattacken und sogar epileptische Anfälle – all diese Beschwerden können Kleidungsstücke verursachen. Wir klären auf.

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Diese 10 Kleidungsstücke können dich krank machen
Viele Kleidungsstücke sind Grundbestandteil der Durchschnittsgarderobe, tun uns aber gesundheitlich nicht gut.
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Hast du plötzlich Schmerzen im Rücken oder vielleicht ungewöhnliche Pickel am Kinn? Das kann medizinische Ursachen haben, aber es gibt auch eine andere, weit weniger beunruhigende Erklärung: Deine Kleidung könnte schuld sein, wie das Erlebnis von Model Abbey Clancy vor Augen führt: Als sie plötzlich Taubheitsgefühle in den Beinen verspürte, überzeugte sie eine schnelle Google-Suche davon, dass es sich um Multiple Sklerose (MS) handelte. Eine ernste Erkrankung des Gehirns und der Nerven, die zu Kribbeln in den Gliedmaßen sowie zu Bewegungs- und Gleichgewichtsstörungen führen kann. Clancy suchte einen Arzt auf. Wie sich jedoch herausstellte, war das Taubheitsgefühl darauf zurückzuführen, dass sie hautenge Jeans trug. "Sie waren so eng, dass sie das Blut abschnitten, wenn ich mich hinsetzte."

Was Clancy erlebte, ist nicht ungewöhnlich. Tatsächlich hat die Forschung gezeigt, dass scheinbar harmlose Kleidungsstücke unerwartete und unangenehme Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Wir erklären dir, worauf du bei welchen Items achten musst. 

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    Augenschäden durch Krawatten und enge Krägen

    So wurde beispielsweise festgestellt, dass Krawatten, ein unvermeidliches Accessoire in vielen Berufssituationen, die Durchblutung des Gehirns um 7,5 Prozent vermindern. Dies geht aus einer in der Zeitschrift Neuroradiologie veröffentlichten Studie hervor. In einer anderen Studie mit 30 Männern, die im British Journal of Ophthalmology veröffentlicht wurde, erhöhte eine zu enge Krawatte den Augeninnendruck bei 70 Prozent der gesunden Männer und bei 60 Prozent der Patienten mit Glaukom (erhöhter Druck im Auge schädigt den Sehnerv, was zum Verlust des Sehvermögens führen kann). Ebenso können enge Kragen die Sicht verzerren. Ein Problem, das leicht unbemerkt bleibt, bis Komplikationen auftreten. Bei der idealen Kragenweite sollten die Finger leicht zwischen Hals und Kragen passen.
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    Rückenschmerzen durch Bleistiftröcke oder hohe Absätze

    Rückenschmerzen, ein weit verbreitetes Leiden, können durch modische Entscheidungen wie Bleistiftröcke und hohe Absätze verschlimmert werden. Diese Kleidungsstücke gehören zwar zu den Grundnahrungsmitteln in vielen Kleiderschränken, können aber bei längerem Tragen zu erheblichen Beschwerden und sogar zu langfristigen Gesundheitsproblemen führen. Enge Röcke schränken die Bewegung der Beine beim Gehen ein und üben so Druck auf die untere Wirbelsäule aus. Hinzu kommt, dass der Bund der meisten Bleistiftröcke hoch über dem Becken sitzt. In Verbindung mit der engen Passform kann dies die Bewegung des Rückens beim Bücken einschränken, was Rücken- oder Hüftschmerzen oder einen Bandscheibenvorfall verschlimmern kann. Frau muss aber nicht völlig auf Bleistiftröcke verzichten – ein Schlitz hinten am Rock oder ein dehnbarerer Stoff sorgen für mehr Bewegungsfreiheit.
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    Asthma durch Wintermäntel

    Sogar der Stoff unserer Kleidung und ihre Sauberkeit können die Gesundheit beeinträchtigen. Unregelmäßig gewaschene Kleidungsstücke wie Wintermäntel, Schals, dicke Pullover können eine Quelle für die Exposition gegenüber Hausstaubmilben sein und Asthmasymptome verschlimmern. Während man lange Zeit davon ausging, dass Bettzeug die Hauptbelastung durch Milben darstellt, legt eine Studie der Universität Sydney nahe, dass dies nicht der Fall ist. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass "die Exposition im Schlaf, die von Person zu Person um das 80-fache variierte, insgesamt 9,85 Prozent der Gesamtexposition gegenüber Hausstaubmilben ausmachte, was darauf hindeutet, dass das Bett nicht oft der Hauptort der Exposition ist". Chemische Reinigung tötet Hausstaubmilben nicht ab. Nur das Waschen bei Temperaturen von über 60 Grad beseitigt sie.
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    Akne und Herzinfarkt-Symptome durch BHs

    Ebenso können enge oder schlecht sitzende Kleidungsstücke wie BHs und Helme Akne mechanica verursachen, eine Art von Akne, die durch Reibung auf der Haut entsteht. Sie tritt am häufigsten dort auf, wo Träger drücken, z. B. unter einem BH, um das Kinn, wenn man einen Fahrradhelm trägt, oder wo Rucksäcke auf den Schultern liegen. Auch Schals, die durch dicke Mantelkragen gegen das Kinn gedrückt werden, können zu Ausbrüchen führen. Aber Druck ist nicht der einzige Grund, warum Schals Pickel auslösen. Manche Menschen sind allergisch auf Waschmittel oder Lanolin, wenn der Schal aus Wolle besteht", sagt Lee Garrett. Auch schmutzige Schals können Ausbrüche verursachen, wenn Bakterien mit der Haut in Kontakt kommen.
    Das Tragen von engen oder schlecht sitzenden BHs kann zu einer Costochondritis führen, einem Schmerz oder einer Entzündung des Knorpels zwischen den Rippen, der sich wie ein scharfer, stechender Schmerz im vorderen Teil der Brust anfühlt und von manchen Betroffenen fälschlicherweise für einen Herzinfarkt gehalten wird. Ein BH in der richtigen Größe kann die Beschwerden lindern.
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    Nachtwäsche aus Baumwolle kann müde machen

    Bei kälteren Temperaturen sind Schlafanzüge aus Wolle besser geeignet als solche aus Baumwolle, so das Ergebnis einer Studie der Universität von Sydney. Die 2014 veröffentlichte Studie ergab, dass Personen, die Baumwolle oder Polyester trugen, bei niedrigeren Temperaturen (in der Studie 17 °C) etwa zehn Minuten länger zum Einschlafen brauchten und einen unruhigeren Schlaf hatten als diejenigen, die Wolle trugen. Die leitende Forscherin Dr. Mirim Shin erklärte: "Im Gegensatz zu Baumwolle sind Wollfasern gekräuselt, wodurch sich die Räume vergrößern, in denen Luft in der Garn- und Gewebestruktur eingeschlossen werden kann, was bei kühleren Temperaturen eine bessere Isolierung bietet. Interessanterweise hatte das, was die Menschen zum Schlafen trugen, einen größeren Einfluss auf den Schlaf als der Stoff ihrer Bettwäsche.
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    Epileptische Anfälle durch Streifen

    So erging es einem 14-jährigen Mädchen, dessen Anfälle durch die gestreiften Hemden seines Vaters ausgelöst wurden, wie Arnold Wilkins, emeritierter Professor für Psychologie an der University of Essex, in einem Fallbericht schreibt. Visuelle Reize wie blinkende Lichter sind für etwa 4 Prozent der Menschen mit Epilepsie ein Problem, und bei einer Untergruppe dieser Gruppe wird das Problem durch gestreifte Muster ausgelöst, insbesondere durch solche mit hohem Farbkontrast und vielen schmalen, dicht aneinander gedrängten Streifen. Professor Wilkins sagt: "Diese Art von Mustern führt dazu, dass eine große Anzahl von Neuronen im Gehirn gleichzeitig feuert, was bei Epilepsiepatienten Anfälle auslösen kann. Streifen können auch Migräne auslösen. Das Abdecken eines Auges oder das Aufsetzen einer dunklen Brille kann solche Anfälle verhindern."
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    Kleidung kann Panikattacken auslösen

    Eine Panikattacke wird als ein intensives Gefühl der Angst und Beklemmung beschrieben, das von körperlichen Symptomen wie Schwitzen, schneller Atmung oder Schwindel begleitet wird. Bei manchen Menschen kann das Tragen von enger Kleidung, die die Atmung einschränkt, oder von etwas, das sich heiß anfühlt, wie z. B. Handschuhe oder ein Schal, Veränderungen im Körper hervorrufen, die dann eine ausgewachsene Panikattacke auslösen. 
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    Hauben, Fahrradhelme und Kopfweh

    Enge Kleidung, die Druck auf die Hirnnerven im Kopf ausübt, kann zu Kompressionskopfschmerzen führen, die das Gesicht und den Hinterkopf betreffen. Eine dänische Studie aus dem Jahr 2017 ergab, dass 30 Prozent der Teilnehmer unter Kompressionskopfschmerzen litten, wenn sie einen Militärhelm trugen, aber auch das Tragen eines Schutzhelms, einer Badekappe, eines Fahrradhelms, einer engen Haube oder eines Haarreifs kann diese auslösen.
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    Polyester verschlimmert Körpergeruch

    Körpergeruch wird durch Corynebakterien und Mikrokokken verursacht. Das sind Bakterien, die natürlicherweise auf der Haut vorkommen. Wenn sie die Fette in deinem Schweiß abbauen, erzeugen sie einen Geruch: Je mehr Bakterien vorhanden sind, desto mehr Geruch entsteht. Das Problem ist, dass diese Bakterien auf Textilien wachsen können, am besten auf synthetischen Stoffen wie Polyester. Um das zu verhindern, sollte man beim Kauf auf die Materialzusammensetzung der Kleidung achten (steht meist auf dem seitlichen Innenettikett) und auf synthetische Stoffe wie Polyester, was nichts anderes als Plastik ist, verzichten. Polyester ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern lässt deine Haut auch nicht atmen, weil es wie eine Plastikplane auf der Haut liegt. Das feucht-warme Klima, das darunter entsteht, bildet den idealen Nährboden für geruchsverursachende Bakterien.
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    Keine engen Sporttrikots ab 60

    Das Tragen von enger Sportkleidung kann die Leistungsfähigkeit mindern und sich negativ auf den Blutdruck auswirken, wenn man älter ist. In einer Studie der University of Essex fanden Patienten mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren – die bereits ein Risiko für Bluthochdruck, Fettleibigkeit oder Typ-2-Diabetes hatten – intensive Laufbandtrainings schwieriger, wenn sie eng anliegende Sportkleidung trugen, und legten 9 Prozent weniger Strecke zurück. Separate Untersuchungen der Universität Navarra in Spanien ergaben, dass eng anliegende Sportkleidung die Körpertemperatur und die Herzfrequenz von Menschen in den 60ern erhöht, was wiederum das Herzinfarktrisiko steigen lässt.
red
Akt.
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