Österreich

Diese 14 Hausarzt-Stellen sind in NÖ unbesetzt

Heute Redaktion
Teilen

Teils schwierig ist die Suche nach Nachfolgern am Land für frei werdende Allgemeinmediziner-Planstellen: Wo es in NÖ aktuell zu Versorgungsengpässen kommt.

Schon bevor ein Landarzt-Paar in Hohenau (Gänserndorf) in Pension gegangen war, wurde in der Nordbahngemeinde fieberhaft nach Nachfolgern gesucht. Eine der beiden Planstellen konnte jetzt per Jahresbeginn mit Dr. Shahram Adel nachbesetzt werden („Heute" berichtete), die zweite Stelle ist aber noch offen.

In 13 weiteren Gemeinden in NÖ fehlen Allgemeinmediziner, drei davon aktuell erst seit 1. Jänner 2019, nämlich in Purgstall/Erlauf, Deutsch-Wagram und Blumau. Dazu kommen fehlende Allgemeinmediziner in (wie oben angeführt) Hohenau (seit April 2018), Sollenau (seit Juli 2018), Mauer (seit Juli 2018), St. Valentin (seit Oktober 2018), Achau (seit Oktober 2018), Litschau, Laa/Thaya, Aspangberg-Peter (jeweils seit über einem Jahr). In Gresten (Projekt „Landarztinitiative", Holding springt ein und stellt Mediziner bereit) und Großdietmanns (NÖGKK-Vertragsarzt aus Schrems hilft mit "Zweitordination" aus) gibt es eine provisorische Lösung.

Mit Stand viertes Quartal 2018 verfügt die NÖGKK über 1.746 Kassenplanstellen, 761 davon für Allgemeinmedizin. Es gibt außerdem bereits drei Primärversorgungseinheiten (in St. Pölten, Böheimkirchen und Schwechat) im Land, in denen praktische Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit Vertretern anderer Gesundheitsberufe arbeiten (Anm.: laut Plan sollen es bis 2021 in NÖ insgesamt 14 sein). 14 Planstellen für Allgemeinmedizin sind derzeit nicht besetzt. Dabei handelt es sich um 1,84 Prozent aller Hausarztstellen in NÖ.

Seitens der NÖGKK wird betont, dass man Hand in Hand mit der Ärztekammer NÖ daran arbeitet, das "engmaschige Netz von Vertragsärztinnen und Vertragsärzten in Niederösterreich zu sichern und in Regionen mit Bevölkerungszuwachs den neuen Erfordernissen anzupassen. Dafür werden laufend auch neue Planstellen geschaffen. Die NÖGKK hat in den vergangenen Jahren mit der Neugestaltung der Ärztehonorare und der Ausarbeitung moderner, für junge Medizinerinnen und Mediziner besonders attraktiver Ordinationsmodelle (Stichwörter: Gruppen- bzw. Nachfolgepraxis oder Primärversorgungseinheit) dazu viele Maßnahmen gesetzt".

Die Planstellenbesetzungen finden vier Mal im Jahr statt. Im letzten Quartal 2018 wurden etwa 36 Ärzte neu bestellt, davon 20 Allgemeinmediziner.

Mit der 1,84-Prozent-Quote befinde man sich in einem niedrigen Bereich bei den fehlenden Hausärzten in NÖ, für die betroffenen Gemeinden ist das freilich ein schwacher Trost. (E. Wessely)