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Diese acht Männer besitzen mehr als die halbe Mensch...

Heute Redaktion
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Die Schere zwischen Reich und Arm ist laut einer neuen Studie weitaus größer als bisher angenommen. Die acht reichsten Männer besitzen zusammen mehr Geld als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Das geht aus einem Bericht der Hilfsorganisation Oxfam hervor. Die weltweite soziale Ungleichheit ist demnach größer als angenommen.

Bill Gates, Amancio Ortega, Warren Buffett, Carlos Slim Helu, Jeff Bezos, Mark Zuckerberg, Larry Ellison und Michael Bloomberg: Sie besaßen im vergangenen Jahr zusammen 426 Milliarden Dollar – 3,6 Milliarden Menschen kamen dagegen zusammen auf lediglich 409 Milliarden Dollar, wie Oxfam am Montag zum Auftakt des Weltwirtschaftsforums in Davos schreibt.

Vor einem Jahr mussten laut Oxfam noch die 62 Personen reichsten Personen ihren Zaster auf einen Haufen werfen, um auf das "Vermögen" ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung zu kommen. Neue Vermögensdaten, insbesondere aus China und Indien, würden nun aber zeigen, dass die Ärmeren deutlich weniger Vermögen besitzen als bislang angenommen. So wären es damals bloß neun Milliardäre gewesen, die das Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung aufwogen.

Diese Entwicklung hängt laut der Organisation mit Möglichkeiten reicher Menschen und internationaler Konzerne zusammen, sich "Vorteile auf Kosten des Allgemeinwohls zu verschaffen". Dies gelinge etwa durch aggressive Steuervermeidungstechniken oder die Nutzung von Steueroasen und treibe Staaten in einen "ruinösen Wettlauf um Niedrigsteuersätze".

Die zehn größten Konzerne hätten im vergangenen Jahr mehr Einnahmen erzielt als 180 Staaten zusammen. Oxfam kritisiert weiter die Tendenz bei Unternehmen, Gewinne für Aktionäre zu maximieren. Seien in Großbritannien 1970 noch 10 Prozent der Gewinne an Anteilseigner ausgeschüttet worden, stehe die Zahl heute bei 70 Prozent. Das funktioniere besonders für die Reichen, da die Mehrheit der Aktionäre zu den Wohlhabendsten der Gesellschaft zählten.

"Feinde einer solidarischen Gesellschaft"

Der wachsende Graben beschädige den sozialen Zusammenhalt, behindere den Kampf gegen Armut und untergrabe den Glauben an die Demokratie, warnt die Organisation. "So bereitet Ungleichheit den Boden für Rechtspopulisten und andere Feinde einer solidarischen Gesellschaft."

Oxfam fordert einen weltweiten Mindeststeuersatz für Konzerne, die Schließung von Steueroasen, Transparenz bei Gewinnen und Steuerzahlungen internationaler Konzerne sowie Steuern auf sehr hohe Einkommen und Vermögen. Die Regierungen müssten "für die 99 Prozent" arbeiten.

Die neusten Daten beruhen auf dem Credit Suisse Global Wealth Databook 2016 und der aktuellen Forbes-Milliardärsliste.