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Diese Handtasche aus dem 3D-Drucker kostet 1600 Euro

Keine Fäden zu vernähen und Löcher zu stopfen, denn die von Julia Körner designten Handtaschen kommen nämlich frisch aus dem 3D-Drucker.

Magdalena Zimmermann
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Die Handtasche der Designerin Julia Körner kommt frisch aus dem 3D-Drucker
Die Handtasche der Designerin Julia Körner kommt frisch aus dem 3D-Drucker
(c)l Elena Kulikova

Im Zuge der Ausstellung "(Con) Temporary Fashion Showcase" des MAK's im Wiener Geymüllerschlössel kann man ab morgen die neusten Modedesigns der 3D-Druck Designerin Julia Körner bestaunen. Darunter ist eben auch die "Clutch Bone", die schlappe 1.600 Euro kostet und direkt bei der Ausstellung auch gleich bestellt werden kann. Das Besondere dabei ist: "Die Handtasche ist vollends 3D-gedruckt. Die Scharniere, die Tasche, der Verschluss, alles.", erzählt die Designerin, die sogar bereits für den Marvel-Filmhit "Black Panther" gemeinsam mit der Kostümbildnerin Ruth Carter einen Oscar gewinnen konnte.

Julia Körner und Ruth Carter bei der Oscarverleihung 2019
Julia Körner und Ruth Carter bei der Oscarverleihung 2019
(c) Instagram

Die von Julia Körner designten Taschen werden aus nachhaltigen Materialien in einem ihrer Ateliers in Wien oder LA direkt auf Bestellung gedruckt. "Man kann dabei aus ganz unterschiedlichen Farben wählen und gedruckt wird die Tasche dann aus nachhaltigen Materialien wie Sojabohnen oder Mais", erklärt Julia Körner. Doch neben den Taschen werden auch einige Outfits, die die Designerin ebenfalls mithilfe eines 3D-Druckers hergestellt hat, im Zuge der Ausstellung des MAK's, gezeigt. "Die Kleider sind jeweils 2016, 2019 und 2020 entstanden und mit unterschiedlichen 3D Drucktechnologien gedruckt worden. Die verschiedenen Designs und Materialen bieten einen guten Einblick in die Möglichkeiten des 3D-Drucks", so die Designerin. Doch wie ist die ursprüngliche Architektin eigentlich zum 3D-Druck gekommen?

"Ich sehe den Körper als meinen Bauplatz."

"Für mich ist Mode der kleinste Maßstab von Architektur, sozusagen die zweite Haut die unseren Körper umgibt. Und ich sehe den Körper als meinen Bauplatz in dem Sinn" erzählt Körner, "Man kann mit 3D-Druck in diesem kleinen Maßstab schon so viel komplexe Geometrien entwickeln und so viel mit Farben und Materialien arbeiten, wie man es im großen Maßstab noch gar nicht kann. Deswegen fasziniert mich das so!"

Vom Museum direkt in den eigenen Kleiderschrank

Durch den 3D Druck der Taschen ist es der Salzburgerin nun auch möglich, nicht mehr nur Stücke für die Museen und die Haute Couture-Shows anzufertigen, sondern ihre Designs auch etwas massentauglicher zu machen. Am kommenden Wochenende wird im Zuge der Ausstellung auch eine weiter "Mini"-Edition der 3D-gedruckten "High Clutch" vorgestellt, die einen etwas erschwinglicheren Preis haben wird - nämlich 600 Euro. Na gut, gerade günstig ist das immer noch nicht...

Und wie schauts jetzt mit Hollywood aus?

Ihre 3D-Designs bringen die Salzburgerin ja nicht nur in zahlreiche renommierte Museen der Welt, sondern eben auch auf die Kinoleinwände Hollywoods. Bei der Frage, ob sie beim zweiten Teil der Marvel-Produktion "Black Panther" auch dabei sein wird, gibt sich die Designerin jedoch bedeckt: "Dazu kann ich kein Kommentar geben", sagt sie lächelnd.

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    Chiara Ferragni scheint nicht zu frieren.
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