Michael Ludwig zieht als Chef der Wiener SPÖ und Bürgermeister in seine erste Wahl. Und dafür hat er am Montag das Wahlprogramm präsentiert. Passend zur Corona-Pandemie gehört dazu eine offensive Personalrekrutierung im Gesundheitsbereich. Bis zum Jahr 2024 will man die Ausbildungsplätze in diesem Bereich um etwa 60 Prozent auf 7.600 erhöhen.
Weiters ist eine Stärkung des Wirtschaftsstandorts geplant. Man müsse Unternehmen unterstützen, die es brauchen, sagte Ludwig. Denn derzeit, so der Bürgermeister mit einer Spitze in Richtung der türkis-grünen Bundesregierung, würden die Hilfen nicht immer im erforderlichen Maß bei den Unternehmen ankommen.
Ludwig will "um jeden Arbeitsplatz kämpfen". Und weil auch hier die Hilfe der Bundesregierung nicht greife, werde Wien selbst Schritte für belebende Maßnahmen auf dem Arbeitsmarkt ergreifen. Dabei soll besonders auf ältere Arbeitnehmer und Lehrlinge geschaut werden. Denn man müsse verhindern, dass eine "Corona-Generation" heranwächst.
Weitere Schwerpunkte: Bildung (die kostenfreie Ganztagsschule kommt), Wohnen (kostengünstiger, geförderter Wohnraum) sowie Klima- und Umweltschutz. Man dürfte nicht an kleinen Schrauben drehen, sondern müsse die große Perspektive sehen, so Ludwig. Er will Photovoltaikanlagen im Ausmaß von 600 Fußballfeldern sowie die größte Wärmekuppelanlage in Mitteleuropa errichten. Auch die Kultur soll unterstützt werden – künstlerisch, wirtschaftlich und mit Auftrittsmöglichkeiten.
Die Wahlliste der Wiener SPÖ steht ebenfalls, so Ludwig. Man habe eine Parität zwischen Frauen und Männern dank des Reißverschlussprinzips und eine gute Altersdurchmischung. Der jüngste Kandidat ist 18, der älteste 71. Mehr als 20 Personen haben einen Migrationshintergrund.
