Österreich

Diese jungen Frauen wollen frei sein

Heute Redaktion
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"Meine drei Brüder sind schon ein Jahr vor mir geflüchtet", erzählt Lyla* (16) aus dem Irak. Sie selbst wohnt seit sechs Monaten im "Haus Mihan" (Alsergrund), ist alleine nach Wien gekommen. Als sie hier war, wollten zwei ihrer Brüder sie aus der WG abholen. Lyla blieb, denn: "Ich will frei sein!"

"Meine drei Brüder sind schon ein Jahr vor mir geflüchtet", erzählt Lyla* (16) aus dem Irak. Sie selbst wohnt seit sechs Monaten im "Haus Mihan" (Alsergrund), ist alleine nach Wien gekommen. Als sie hier war, wollten zwei ihrer Brüder sie aus der WG abholen. Lyla blieb, denn: "Ich will frei sein!"

Fast alle Flüchtlingsmädchen sind ohne Familie hier. "Viele sind vor Zwangsheirat und Gewalt geflohen, es wohnen auch zwei beschnittene Mädchen im Haus", sagt Haus-Leiterin Bettina Koller. Die 30 Mädchen und auch Burschen leben in zwei vom Arbeiter-Samariterbund betreuten WGs in einem Haus.

Kopftuch und/oder enge Hosen tragen, nicht ohne männliche Begleitung das Haus verlassen – ein bisschen brechen jetzt nach und nach die alten "Vorschriften" auf. Das ist möglich durch Aufklärungsworkshops und Aktivitäten – etwa einem gemeinsamen Schwimmkurs für Buben und Mädchen. "Dafür wurden Burkinis gespendet", erzählt Koller.