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Diese Maßnahmen gelten in anderen EU-Ländern

Die Niederlande greift in Sachen Corona-Maßnahmen hart durch: Fünf Wochen Lockdown. Ab 31. Dezember gelten in der Türkei Ausgangssperren ab 21 Uhr.

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In den Niederlanden wurde ein fünfwöchiger Lockdown beschlossen.
In den Niederlanden wurde ein fünfwöchiger Lockdown beschlossen.
Peter Dejong / AP / picturedesk.com

Die Türkei erlässt über Silvester und Neujahr eine mehrtägige Ausgangssperre. Sie beginne am 31. Dezember um 21:00 Uhr und ende am 4. Januar morgens um 5 Uhr, kündigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag an. In der Türkei gelten bereits Ausgangsbeschränkungen an Wochenenden und werktags ab 21 Uhr. Supermärkte sind dabei zu bestimmten Zeiten geöffnet.

Die Türkei registrierte am Montag einen neuen Höchststand an täglichen Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus – 229 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden gestorben, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit. Zudem seien am Montag 29.617 Neuinfektionen registriert worden. Insgesamt hat das 83-Millionen-Einwohner Land rund 1,9 Millionen Infektionen und rund 17.000 Tote im Zusammenhang mit Covid-19 registriert.

Die Corona-Situation im Land ist laut Ärztevereinigung besorgniserregend. Intensivstationen in staatlichen Krankenhäusern seien überfüllt und das Gesundheitspersonal sei überlastet. Die Regierung hatte erst Ende November wieder begonnen, täglich die vollständigen Fallzahlen zu veröffentlichen.

Niederlande verkündet Fünf-Wochen-Lockdown

In den Niederlanden werden die Maßnahmen noch viel weitgehender verschärft. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte ruft einen mindestens fünf Wochen langen Lockdown aus. Von Dienstag an bis frühestens zum 18. Januar sollen alle Schulen und Kindergärten geschlossen bleiben, kündigt er an.

Die meisten Läden sollen bis zum 19. Januar schließen. Museen, Zoos, Bibliotheken und andere öffentliche Einrichtungen bleiben zu. Rutte ruft die Bevölkerung auf, von unnötigen Reisen abzusehen und bis Mitte März im Land zu bleiben.

Auch Tschechien verschärft Regeln

Auch Tschechien verschärft seine Coronavirus-Regeln vor Weihnachten, lässt aber alle Geschäfte geöffnet. Von Freitag an gilt die zweithöchste Corona-Warnstufe des EU-Mitgliedstaats, wie die Minderheitsregierung am Montag beschloss. "Es war eine sehr schwierige Entscheidung, denn wir wissen selbstverständlich, welche Auswirkungen das für das Leben der Menschen hat", betonte Ministerpräsident Andrej Babis von der populistischen Partei ANO.

Die seit anderthalb Wochen geöffneten Gaststätten und Hotels müssen erneut schließen. Die Betreiber sollen Entschädigungszahlungen erhalten. In Innenräumen und im Freien dürfen sich nur noch maximal sechs Personen treffen. Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre. Die Weihnachtsferien der Schulen werden vorgezogen. Einzelhandel und Dienstleister wie Friseure bleiben diesmal mit Einschränkungen wie begrenzten Kundenzahlen geöffnet.

Die Maßnahmen waren in Tschechien erst am 3. Dezember größtenteils gelockert worden. Doch in den letzten Tagen nahm die Zahl der täglichen Coronavirus-Neuansteckungen zu. Am Sonntag kamen nach Behördenangaben fast 2.000 neue Fälle hinzu, obwohl an Wochenenden üblicherweise weniger getestet wird. Seit Pandemiebeginn gab es mehr als 581.000 Infektionen und mehr als 9600 Todesfälle. Tschechien hat rund 10,7 Millionen Einwohner.