Herzschlagfinale in Rot-Weiß-Rot! Knapp 18.000 Fans verwandelten Bischofshofen am Dreikönigstag die Zuschauertribünen in einen Hexenkessel, sahen ein dramatisches Ende der Vierschanzentournee. Daniel Tschofenig setzte sich in der Gesamtwertung hauchdünn vor seinen ÖSV-Kollegen Stefan Kraft und Jan Hörl durch – Dreifachsieg für Österreich!
Die heimischen Stars dominierten rund um den Jahreswechsel in noch nie gesehener Art und Weise. Das belegt ein Blick auf die Zahlen.
Tschofenig pulverisierte den Punkterekord als Sieger. Mit 1194,4 Zählern hat der Kärntner einen den bisherigen Bestwert des Norwegers Halvor Egner Granerud mit 1191,2 Punkten überboten. Bemerkenswert: Der zweitplatzierte Jan Hörl hält mit 1193 Punkten nun den zweitbesten Platz in der ewigen Bestenliste, ging im Kampf um den goldenen Adler aber leer aus.
1,4 Punkte trennten Hörl vom ganz großen Wurf – nur dreimal in 73 Tournee-Jahren war es enger zugegangen.
Österreichs Dominanz war erdrückend: Beim Finale gab es den dritten Dreifachsieg der Adler bei dieser Tournee. Der vielleicht eindrucksvollste Rekord bei der 73. Ausgabe des Bewerbs: Elf der zwölf Tournee-Podien gingen an die Austria-Adler.
Die ÖSV-Dominanz erinnerte an 2012, als Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern und Andreas Kofler den letzten von bislang nur drei Tournee-"Sweeps" (nach Finnland 1955 und Österreich 1975) schafften. Nun kam an einem denkwürdigen Tag Nummer vier hinzu.
Michael Hayböck war wegen der großen Erfolge des Spitzen-Trios aus dem eigenen Team dieses Mal nur Nebendarsteller. Aber: Beim Neujahrsspringen in Garmisch sorgte auch er für ein Highlight für die Geschichtsbücher. Schanzenrekord: Der Oberösterreicher landete im ersten Durchgang bei 145 Metern und durfte sich am Ende über Platz drei freuen.
Im Nationencup hat Österreich nach der famosen Tournee nun übrigens ebenfalls rekordverdächtige 1.759 Punkte Vorsprung auf Deutschland.