Österreich

DIESE Schulen machen unsere Kids schlauer

Heute Redaktion
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LH-Stv. und Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) ist auf Bildungsreise. Sie schaut sich innovative Schulgebäude-Projekte an. "Heute" ist mit dabei.

Viel geschlafen hat Bildungslandesrätin und LH-Stv. Christine Haberlander (ÖPV) in den vergangenen Tagen nicht. Sonntag war sie in Wien – Wahlsieg-Party mit Kurz. Die Feier dauerte bis 4 Uhr in der Früh. Montag um 8 Uhr musste sie schon wieder in Linz sein – Termin mit Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Dienstag ging's auch schon um 5 Uhr in der Früh los: zu einer dreitätigen Reise nach Salzburg, Tirol und Südtirol. Gemeinsam mit einer Bildungs-Delegation (mit dabei ist etwa auch Bildungsdirektor Alfred Klampfer) schaut sie sich vier Schulen und ein Schulprojekt an, genauer gesagt: die Gebäude, in denen die Schulen sind.

Denn: DIESE Gebäude sollen unsere Kids schlauer machen.

Einer der Schüler an der Volksschule Angedair ist Sanander (9). Er war vorher auf einer normalen Schule, fühlte sich dort unwohl. In seiner alten Schule wurde ihm gesagt, wann er was lernen soll. Hier kann ich frei entscheiden, wann ich was machen will, so der Neunjährige. (Foto: Armin Bach)

Erster Termin war am Dienstag die Volksschule Angedair (Tirol), eine neunklassige Volksschule mit 161 Schülern und Schülerinnen aus 13 (!) unterschiedlichen Nationen und 20 Lehrern.

Vor dem Schulrundgang machten LH-Stv. Christine Haberlander und die OÖ-Delegation Lockerungsübungen nach der gut vierstündigen Busfahrt. (Video: Armin Bach)

Das Besondere an dieser Schule: Sie ist so gebaut, dass sie das selbstständige Lernen der Schüler und Schülerinnen fördert. Wie das geht? Das erklärt uns Schulleiterin Daniela Lehmann bei einem Rundgang.

Sofort fällt auf: Alles ist offen gebaut. Heißt: Es gibt wenig Türen. Und wo doch welche sind, da ist eine große Glasscheibe drin. Überall (in den Klassenräumen, in den Gängen, im Treppenhaus) sitzen Kinder. Es ist KEINE Pause. Nein, es ist normaler Unterricht.

Keine Klassenzimmer, kein Stundenplan

Ein klassisches Klassenzimmer, in dem EINE Jahrgangsstufe unterrichtet wird, gibt es nicht mehr. In dem Raum, in dem Lehrerin Manuela Tiefenbacher-Schauer unterrichtet, sitzen Kinder der Jahrgangsstufen 1 bis 4 drin. Auch einen herkömmlichen Stundenplan gibt es nicht mehr.

Wie funktioniert denn dann das Lernen? Die Lehrerin unterrichtet nicht mehr eine komplette Klasse, sondern einzelne Schülergruppen. Nehmen wir mal das Beispiel Mathe. Die Lehrerin entscheidet, wann wem welcher Stoff beigebracht wird. Welcher Schüler, welche Schülerin quasi schon so weit ist, dass er, bzw. sie, den Stoff gut aufnehmen kann.

Selbstständiges Lernen wird gefördert

Und: Die Kinder können (bzw. sollen eben sogar) selbstständig lernen. Z.B. dürfen Kinder der zweiten Jahrgangsstufe gerne bei der dritten Jahrgangsstufe mithören, wenn sie der Stoff interessiert. Und Kinder höherer Jahrgangsstufen können den jüngeren Schülern dabei helfen, wenn sie etwas nicht verstehen.

Alles ist (nicht nur räumlich) offen, alles ist möglich. Alles passiert in einem Miteinander.

Nein, das ist KEINE Pause. Das ist Unterricht. Das Video zeigt ein Klassenzimmer der Schule. (Video: Armin Bach)

Einer der Schüler ist Sanander (9). Er war vorher auf einer „normalen" Schule, fühlte sich dort unwohl. In seiner alten Schule wurde ihm gesagt, wann er was lernen soll. „Hier kann ich frei entscheiden, wann ich was machen will", so der Neunjährige.

Bis morgen stehen noch Schulen in Welsberg (Südtirol) und Radstadt (Salzburg) am Programm.

Neue Ideen für den Schulbau in OÖ

Was erhofft sich Haberlander von der Reise? Ideen für neue Schulgebäude in Oberösterreich. Wobei eine ähnliche Schule wie die in Angedair derzeit bereits gebaut wird. In Vöcklabruck. Auch dort will man auf gemeinsames Lernen setzen, auch dort wird alles offen sein. Und auch dort wird das Miteinander im Zentrum stehen.

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