Österreich

Diese süßen Hunde können Depressionen erschnüffeln

Im „Assistenzhundezentrum Österreich" werden Hunde ausgebildet, um psychisch Kranken zu helfen.

Heute Redaktion
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Vereinsobmann Lukas Handler mit Jules (li.) und Adventure
Vereinsobmann Lukas Handler mit Jules (li.) und Adventure
Bild: privat

Erst zwölf Wochen jung, doch schon bald hat der braune Labrador-Retriever Adventure eine große Aufgabe vor sich: Der Hund soll nach seiner Ausbildung im „Assistenzhundezentrum Österreich" in Salzburg einer jungen Rollstuhlfahrerin durch den Alltag helfen. „Das Mädchen hatte letztes Jahr einen Autounfall. Adventure lernt Sachen zu bringen, die aus dem Rollstuhl fallen und Panikattacken zu unterbrechen", erzählt Vereinsobmann Lukas Handler im „Heute"-Gespräch.

Besitzer aus Albträumen wecken



Seit 2016 bilden der 29-Jährige und zwei weitere Trainer ehrenamtlich Hunde für Menschen mit posttraumatischen Belatungsstörungen (PTBS) und Zwangsstörungen (OCD) aus. Die Tiere werden dabei auf die Verhaltensmuster oder Geruchsträger ihrer künftigen Besitzer trainiert. So können sie dann u.a. Depressionen erschnüffeln und unterbrechen, ihre Besitzer aus Albträumen wecken oder sie an ihre Medikamenteneinnahme erinnern. Auch wenn sich Besitzer selbst verletzten wollen, schreiten die tierischen Helfer ein. "Je nachdem auf was sie trainiert wurden stupsen die Hunde ihre Besitzer an oder kratzen sie mit der Pfote,", erklärt Handler.

Hunde müssen erst Testphase bestehen



Doch bevor die außergewöhnliche Ausbildung beginnt, müssen die Vierbeiner getestet werden, ob sie als Assistenzhunde überhaupt tauglich sind. So auch die acht Monate alte Hündin Jules: "Wir gehen mit ihr auf Christkindlmärkte und in Geschäfte, um zu sehen wie sie auf Menschenmassen reagiert", so Handler. Besteht die Rüdin die Probezeit, ist sie in 1,5 bis zwei Jahren inklusive Prüfung als PTBS-Hund voll im Einsatz. Die Ausbildung zum OCD-Hund ist nach einem halben Jahr abgeschlossen. Je nach Ausbildung kosten die Vierbeiner ab 3.000 Euro aufwärts.